Heilige und Feste im Dezember - Teil 2

 

Die heilige Großmärtyrerin Barbara

 

04. Dezember

 

Die hl. Barbara lebte  am Ende des 3. Jahrhunderts in Nikomedia in Kleimnasien. Dort erlitt sie am 4. Dezember des Jahr 306 das Martyrim um Christi willen. Als hübsche, junge Frau sollte sie nach dem Willen ihres Vaters heiraten und davon abgehalten werden, den christlichen Glauben anzunehmen.

 

Die hl. Barbara erfuhr durch ihre Lehrer vom christlichen Glauben. Da ihr Vater wohlhabend war, ließ er sie gut ausbilden und ihr dafür ein Zimmer in einem Turm einrichten. Sie ließ sich taufen und ein Badezimmer bauen, das sie als Betraum nutzte. Zu den beiden vorhandenen Fenstern ließ sie ein drittes hinzufügen – als Symbol für die Allheilige Dreieinheit.

 

Ihr Vater erfuhr von ihrem Glauben, als er sie mit einem reichen, jungen Mann verheiraten wollte. Barbara floh aus dem Turm und versteckte sich zwischen Felsen. Ein Hirtenjunge verriet sie an den Vater. Dieser folterte seine Tochter und brachte sie zum Präfekten Martian, der sie wegen ihres Bekenntnisses zu Christus zum Tod verurteilen wollte.

 

Die hl. Barbara blieb ihrem Glauben trotz der Foltern treu. Auf dem Weg zum Gefängnis blieb sie mit ihrem Gewand an einem Zweig hängen. Sie stellte den abgebrochenen Zweig in ein Gefäß mit Wasser. Er blühte an dem Tag auf, an dem sie für ihren Glauben an Christus starb. Am 4. Dezember, dem Tag ihres Martyriums, ist es seit Jahrhunderten bei den abendländischen Christen Brauch, Zweige von Obstbäumen aufzustellen, damit diese an Weihnachten blühen. So erinnern sie an dads Glaubenszeugnis dieser hl. Martyrerin um Christi willen. Im Gefängnis hat ein Engel ihre Wunden gepflegt. die hl. Barbara war mutig und standhaft. Martian verurteilte sie deshalb am Ende zum Tod durch Enthauptung.

 

Barbara wurde nackt auf einen Hügel getrieben und von ihrem eigenen Vater enthauptet. Davor soll ihr versprochen worden sein, dass sie nach ihrem Tod als Fürsprecherin gegen einen plötzlichen Tod ohne Empfang der Heiligen Kommunion angerufen werden kann.

 

Zusammengestellt von Diakon Thomas Zmija

 

 

 

Unser Vater unter den Heiligen Nicetius, des Bischofs vor Trier

 

5. Dezember

 

Als der hl. Nicetius im Jahre 525 Bischof von Trier wurde, war von der einst glänzenden römischen Stadt, die eine zeitlang sogar Kaiserresidenz gewesen war, nicht mehr viel übrig, da die Verwüstungen der Völkerwanderung hatten tiefe Spuren hinterlassen. Um das bedrängte Christentum im Moselgebiet zu stärken, ernannte der fränkische König Theuderich den aus Aquitanien gebürtigen Abt eines Klosters in der Auvergne (bei Limoges) zum Trier Bischof. Dem monastisch geprägten Bischofsideal verpflichtet, gehörte der hl. Nicetius - theologisch hoch gebildet - zu den führenden Metropoliten der Kirchen Galliens seiner Zeit, wie seine Teilnahme an den Konzilien von Clermont (535), Orléans (549), Toul (um 550) und Paris (552) zeigen. Der Heilige erneuerte das Bistum äußerlich wie innerlich, denn er stellte viele verfallene Kirchen wieder her und ließ für den Wiederaufbau des Domes sogar italienische Handwerker nach Tier kommen. Nach innen bemühte er sich um die Erneuerung des geistlichen Lebens unter seinen Priestern sowie der Wiederherstellung des monastischen Lebens in den Klöstern. Trotz seiner guten und engen Beziehungen zu den fränkischen Königen und Großen im Hof von Reims nahm der hl. Nicetius auch gegenüber den Großen und Mächtigen seoiner Zeit kein Blatt vor den Mund. Vielmehr verteidigte er unerschrocken die Rechte des einfachen Volkes gegen die Übergriffe des Adels und kritisierte die Sittenlosigkeit am fränkischen Königshof. Dafür schickte ihn König Chlothar I. schließlich in die Verbannung. Erst unter König Sigibert I. durfte der hl. Nicetius wieder in seine Bischofsstadt zurückkehren. Sogar der oströmischen Kaiser Justinian I. erhielt einen Brief von diesem streitbaren Gottesmann, in dem er den rhomäischen Kaiser Justinian vor den Irrlehren des Nestorianismus und des Eutyches (Monophysitismus) warnte. In einem anderen Brief an die langobardische Königin Chlodoswinda verteidigte er das orthodoxe Glaubensbekenntnis gegenüber der Irrlehre des Arianismus.

 

Der hl. Niketius entschlief im Herrn im Jahre 569 in seiner Bischofstadt Trier. Bereits sein Zeitgenosse, der hl. Gregor von Tours (538-594), rühmte in der von ihm verfassten Vita des Heiligen ausdrücklich den unerschrockenen Glaubensmut dieses hl. Bischofs. Der hl. Nicetius wurde in der Abtei St. Maximin in Trier begraben.

 

zusammengestellt von Diakon Thomas Zmija

 

 

 

Unser Vater unter den Heiligen Nikolaus, der Erzbischof von Myra in Lykien, der Wundertäter

 

06. Dezember

 

Diakon Thomas Zmija

 

Der heilige Nikolaus wurde um das Jahr 280 in Patara im kleinasiatischen Lykien geboren. Er wuchs in einer vermögenden, aber auch sehr frommen und wohltätigen Familie auf. Deshalb erhielt der heilige Nikolaus auch eine gute, umfassende Erziehung, wie es in den Familien der griechisch-römischen Oberschicht üblich war. Sein Vater hieß Euphemius und seine Mutter Anna. Nachdem beide Eltern während einer Pestepidemie verstorben waren, verteilte der heilige Nikolaus sein Erbe unter die Bedürftigen und trat in das nahe seiner Heimatstadt gelegenen Kloster von Sion ein. Sein Onkel Nikolaus (der Älter), Bischof von Myra, weihte ihn dann zum Priester.

 

Mit seinem ererbten Geld bewahrte der heilige Nikolaus auch drei junge Frauen aus seiner Heimatstadt Patara vor dem Schicksal, sich der Prostitution zuwenden zu müssen, indem er für eine ausreichende Mitgift der drei jungen Frauen sorgte, so dass sie heiraten konnten.

 

Nach dem Tod seines Onkels pilgerte der heilige Nikolaus zunächst zu Fuß ins Heilige Land. Nach seiner Rückkehr wählte ihn die Gemeinde von Myra um das Jahr 300 zu ihrem neuen Bischof. Der heilige Nikolaus war ein temperamentvoller Streiter für den christlichen Glauben; vor allem verteidigte er die Kirche gegen die Häresie des Arianismus, der die Göttlichkeit Christi leugnete. Zugleich war der heilige Nikolaus aber auch einen Mensch, der die besondere Fähigkeit besaß, mit Verständnis und diplomatischem Geschick zwischen den streitenden Parteien zu vermitteln.

 

Während eines Aufstandes in Phrygien traf der heilige Nikolaus mit hohen Offizieren aus Konstantinopel zusammen, die die germanischen Soldaten des Kaisers befehligten. Bei ihnen hinterließ die Frömmigkeit und das spirituelle Charisma des Heiligen einen nachhaltigen Eindruck.

 

Noch in heidnischer Zeit hatte der heilige Bischof Nikolaus den großen und prunkvollen Tempel der Artemis in Myra zerstört, da Artemis in den Küstenorten Lykiens als Patronin der Seefahrer von den Heiden verehrt wurde.

 

Während der bald darauf einsetzenden letzten großen Christenverfolgung unter Kaiser Galerius um das Jahr 310 wurde auch der heilige Nikolaus wie viele andere Christen eingekerkert und misshandelt, jedoch nicht getötet. Gezeichnet von den erlittenen Folterungen nahm Bischof Nikolaus am Ersten Ökumenischen Konzil Konzil von Nicäa im Jahr 325 teil. Auf diesem Konzil  wurde die christliche Lehre von der allheiligen Dreieinheit, "Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, eine Gottheit in drei Personen" noch einmal bekräftigt und verkündet. Seine Vita überliefert uns, wie der Heilige dort mit klugen Worten gegen die Irrlehre des Arius aufgetreten ist. Dabei soll der heilige Nikolaus im Eifer des Wortgefechtes sogar den Arius geohrfeigt haben. Das Konzil von Nizäa schloss am Ende den uneinsichtigen Arius aus der Gemeinschaft der Kirche aus. Unter den modernen Kirchenhistorikern wird die Anwesenheit des Bischofs Nikolaus beim Konzil von Nizäa zum Teil angezweifelt, da sein Name auf keiner der in den historischen Quellen überlieferten Bischofslisten des Konzils auftaucht.

 

Aus den historischen Quellen eindeutig belegen lässt sich jedoch, dass der heilige Nikolaus zu den überzeugten Vertretern der nizänischen Orthodoxie gehört hat. So führte er mit seinem Freund Bischof Theognis von Nicäa, der der Auffassung des Arius zuneigte, geduldige Diskussionen, in denen er die christliche Wahrheit erläuterte und darlegte. Am Ende gehört auch Bischof Theognis zu den Unterzeichnern des Glaubensbekenntnisses von Nicäa. „Lassen wir über unserem Zorn die Sonne nicht untergehen", so zitierte später der heilige Andreas von Kreta die versöhnliche Geisteshaltung des heiligen Nikolaus.

 

Auch Drei zu Unrecht zum Tod Verurteilte konnte er retten, indem er im Traum dem Kaiser Konstantin erschien und um deren Befreiung bat. In einer anderen Version seiner Lebensbeschreibung rettete er sie, indem er das Schwert des Henkers abwehrend ergriff.

 

Um ein in Seenot geratenes Schiff mit Pilgern zu retten, die vom Hafen in Ephesus ausgefahren waren, um Öl nach Myra zu bringen, das für die Lampaden in dem, an der Stelle des Diana-Tempels errichteten, Gotteshauses bestimmt war, begab sich der heilige Nikolaus an Bord, stillte den Sturm und brachte das Schiff sicher in den Hafen.

 

Auch berichtet uns seine Vita, dass drei Jungen auf der Suche nach Arbeit einem skrupellosen, brutalen und mörderischen Metzger in die Hände fielen, der sie umbrachte und ihre Leichenteile  in ein Pökelfass steckte. Der Unhold hatte sie bereits zerteilt, als der Bischof davon erfuhr und sie durch sein Gebet wieder zum Leben erweckte.

 

Während einer Hungersnot in der Stadt erbat der heilige Nikolaus von jedem der für Konstantinopel bestimmten Getreideschiffe nur 100 Scheffel Korn. Es verbreitete sich später dabei auch jener Teil der Geschichte, wie der heilige Nikolaus dem Oberbefehlshaber der Kauffahrteischiffs-Flotte im Traum erschien und ihn bat, bei der Abwehr der drohenden Hungersnot in Myra zu helfen. Dem zweifelnden Schiffsherrn gab er dann im Traum ebenfalls drei Goldmünzen als Pfand, welche dieser auch nach seinem Erwachen noch in seiner Hand hielt. Als die Kaufleute und die sie begleitenden kaiserlichen Beamten den Hafen von Myra mit ihren Schiffen erreichten, versicherte ihnen der heilige Nikolaus, dass ihnen durch die Vermittlung seines Gebetes von der Ladung bei der Ablieferung in Konstantinopel nichts fehlen würde. Genau wie es der Heilige vorhergesagt hatte, trat dieses Wunder dann auch wirklich so ein. Mit dem erhaltenen Getreide konnte der heilige Nikolaus seine Gemeinde auf Jahre hinaus ernähren und sogar noch Saatgut an die Bauern des Umlandes austeilen.

 

Der heilige Nikolaus starb am 06. Dezember, höchstwahrscheinlich im Jahre 342 und wurde in seiner Bischofskirche begraben.  Schon bald nach seinem Tod wurde über viele weitere Wunder berichtet. Auch begannen seine heiligen Reliquien heiliges Öl (Myron) zu spenden, das jegliche Krankheit zu heilen vermochte.

 

 

Akathistos zu unserem Vater

unter den Heiligen Nikolaus,

dem Erzbischof von Myra

in Lykien

dem Wundertäter

 

1. Kondakion

 

Du allzeit bereiter Wunderbringer  und Christus überaus Wohlgefälliger!  Dich, der du der ganzen Welt  das überaus kostbare Myron der Güte spendest,  will ich in Liebe loben, heiligender Bischof Nikolaus: Der du freimütig zum Herrn sprichst, befreie mich von aller Not,  damit ich zu dir rufe:

 

Freude dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

1. Ikos

 

Als Ebenbild eines Engels mit irdischer Natur  zeigte dich der Schöpfer der ganzen Welt:  Der Du die gute Frucht bringende Tugend deiner Seele vorhersahst,  seliger Nikolaus, lehre alle dir so zuzurufen:

 

Freude dich, du vom Schoß der Mutter an Reiner;

Freude dich, du ganz bis zum Ende Heiligender.

Freude dich, der du durch Deine Geburt die Eltern erstauntest;

Freude dich, der du die Kraft des Geistes sofort nach der Geburt zeigtest.

Freude dich, du Pflanze der verheißenen Erde;

Freude dich, Blume der göttlichen Pflanzung.

Freude dich, du tugendhafte Rebe des Weinstocks Christi;

Freude dich, du wunderspendender Baum des Paradieses Jesu.

Freude dich, du Lilie, die im Paradies aufsprießt;

Freude dich, du Myron des Wohlgeruches Christi.

Freude dich, denn durch dich wird das Weinen vertrieben;

Freude dich, denn durch dich wird die Freude gebracht.

 

Freude dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

 

2. Kondakion

 

Beim Anblick des Ausströmens deines Myrons, Gottweiser, werden wir an Seele und Körper erleuchtet, indem wir dich als wunderbaren lebenspendenden Myronspender erkennen. Da du nämlich durch die Gnade Gottes Wunder ausströmst wie Wasser, stillst du den Durst derer, die hier gläubig zu Gott rufen: Alleluja.

 

2. Ikos

 

Die unerkennbare Erkenntnis über die Heilige Dreieinheit zu erklären warst du in Nikäa mit den heiligen Vätern als Kämpfer für das Bekenntnis des orthodoxen Glaubens: als wesensgleich dem Vater hast du den Sohn bekannt, als mitewigseiend und mitthronend. Arius aber den Unverständigen hast du überführt. Dadurch lehrtest du die Gläubigen, dir zu singen:

 

Freude dich, du große Säule der Frömmigkeit;

Freude dich, du Zufluchtsstätte der Gläubigen.

Freude dich, du starke Festung der Orthodoxie;

Freude dich, du ehrbares Gefäß und Ruhm der allheiligen Dreieinheit.

Freude dich, der du den Sohn als Eines Wesens mit dem Vater gepredigt hast;

Freude dich, der du den von Dämonen des Besserwissens besessenen Arius vom Konzil der Heiligen vertriebst.

Freude dich, du herrlicher Schmuck der Väter;

Freude dich, du weise Güte der Gottweisen.

Freude dich, der du flammende Worte ausschickst;

Freude dich, der du gut Deine Herde leitest.

Freude dich, denn durch dich wird der Glaube gefestigt;

Freude dich, denn durch dich wird die Häresie niedergeworfen.

 

Freude dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

 

3. Kondakion

 

Durch die Kraft, die dir von oben gegeben wurde, hast du jede Träne vom Angesicht derer, die übel leiden, hinweggenommen, gotttragender Vater Nikolaus: Den Hungernden erschienst du als Nährer, den über die Tiefen des Meeres Ziehenden bist du ein besonderer Lenker, den Schwachen bist du die Heilung, und Allen bist du als ein Helfer erschienen, die zu Gott rufen: Alleluja.

 

3. Ikos

 

Da wir in Wahrheit, Vater Nikolaus, dir ein Lied vom Himmel zu singen haben und nicht von der Erde: wie kann denn ein Mensch die Größe deiner Heiligkeit verkünden? Denn wir, von deiner Liebe besiegt, singen Dir so:

 

Freude dich, du Vorbild der Lämmer und Hirten;

Freude dich, du heilige Läuterung der Sitten.

Freude dich, du Gefäß großer Tugenden;

Freude dich, du reine und ehrbare Wohnstatt der Heiligkeit.

Freude dich, du überheller und allgeliebter Leuchter;

Freude dich, du goldglänzendes und unbeflecktes Licht.

Freude dich, du würdiger Gesprächspartner der Engel;

Freude dich, du guter Ratgeber der Menschen.

Freude dich, du Regel des frommen Glaubens;

Freude dich, du Vorbild der geistigen Sanftmut.

Freude dich, denn durch Dich werden wir von den körperlichen Leidenschaften erlöst;

Freude dich, denn dank Dir werden wir von geistigen Wonnen erfüllt.

 

Freude dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

 

4. Kondakion

 

Ein Sturm des Zweifels verwirrt meine Seele: wie ist es würdig, deine Wunder zu besingen, seliger Nikolaus? Niemand kann sie ausschöpfen, wenn er auch viele Zungen hätte und sprechen wollte. Wir aber wagen, Gott, Der sich wunderbar in dir verherrlichte, zu besingen: Alleluja.

 

4. Ikos

 

Die in der Nähe und die in der Ferne Weilenden, hörten, Gottweiser, von der Größe deiner Wunder, wie du stets bereit warst, den in Nöten Seienden auf leichten Flügeln der Gnade durch die Luft zu Hilfe zu kommen. Schnell erlöst du von diesen alle, die so zu Dir rufen:

 

Freude dich, du Erlösung von Trauer;

Freude dich, du Geschenk der Gnade.

Freude dich, du Vertreiber der unerwarteten Übel;

Freude dich, du Pflanzer der erwünschten Güter.

Freude dich, du schneller Tröster der in Not Seienden;

Freude dich, du schrecklicher Bestrafer der Übeltäter.

Freude dich, du Meer der Wunder, von Gott gefüllt;

Freude dich, du von Gott geschriebene Tafel des Gesetzes Christi.

Freude dich, du starke Aufrichtung der Gefallenen;

Freude dich, du Festigung der recht Stehenden.

Freude dich, denn durch dich wird jeglicher Trug entlarvt;

Freude dich, denn durch dich erfüllt sich jegliche Wahrheit.

 

Freude dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

 

5. Kondakion

 

Als gottweisender Stern bist du erschienen; du führtest die, die auf wildem Meer schwammen und denen der Tod nahe bevorstand, wenn du nicht beigestanden hättest denen, die dich um Hilfe anrufen, o Wunderbringender heiliger Nikolaus: Den sich schon schändlich nahenden Dämonen, die das Schiff versenken wollten gebotest du Einhalt, du vertriebst sie, die Gläubigen aber lehrtest Du, dem durch dich rettenden Gott zuzurufen: Alleluja.

 

5. Ikos

 

Es sahen die Mädchen, die zur unlauteren Hochzeit der Armut wegen sich bereiteten, deine große Barmherzigkeit zu den Armen, allseliger Vater Nikolaus, als du ihrem alten Vater in der Nacht im Verborgenen drei Bündel Gold gabst, ihn selbst mit den drei Töchtern befreitest du aus dem Fall der Sünde; deswegen hörst du von allen:

 

Freude dich, du Schatz des übergroßen Erbarmens;

Freude dich, du Fürsorger und Obhut der Menschen.

Freude dich, du Nahrung und Labsal der zu dir Flüchtenden;

Freude dich, du Brot der Hungernden, das nicht aufgezehrt wird.

Freude dich, du von Gott gegebener Reichtum derer, die auf der Erde leben;

Freude dich, du rasche Erhöhung der Elenden;

Freude dich, du eiliger Erhörer der Armen;

Freude dich, du angenehme Fürsorge der Betrübten.

Freude dich, du untadeliger Bräutigam der drei Jungfrauen;

Freude dich, du treuer Bewahrer der Reinheit.

Freude dich, du Hoffnung der Hoffnungslosen;

Freude dich, du Labung der ganzen Welt.

 

Freude dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

 

6. Kondakion

 

Alle Welt verkündet dich, hochseliger Nikolaus, als schnellen Beschützer in Nöten: denn vielmals kommst du denen, die auf dem Land reisen und auf dem Meer fahren, in einer Stunde zu Hilfe, da du alle vor Bösem bewahrst, die zu Gott rufen: Alleluja.

 

6. Ikos

 

Aufgestrahlt bist du als lebendiges Licht, indem du den Heerführern Befreiung brachtest, die einen ungerechten Tod empfangen sollten. Dich, guter Hirte Nikolaus, riefen sie an; als du bald dem König im Traum erschienst, erschrecktest du ihn, jene aber befahlst du unbeschadet zu entlassen. Deshalb rufen auch wir mit ihnen dankbar dir zu:

 

Freude dich, der du denen, die dich fleißig anrufen, hilfst;

Freude dich, der du aus ungerechter Ermordung befreist.

Freude dich, der du vor schmeichelhafter Verleumdung bewahrst;

Freude dich, der du die unrechten Pläne zunichte machst.

Freude dich, der du die Lüge wie ein Spinnennetz zerreißt;

Freude dich, der du glorreich die Wahrheit erhebst.

Freude dich, du Lösung der Unschuldigen von den Fesseln:

Freude dich, du bist auch der Toten Erweckung.

Freude dich, du Offenbarer des Rechts;

Freude dich, der du das Dunkel des Unrechts zeigst.

Freude dich, denn durch dich wurden die Unschuldigen vom Schwert erlöst;

Freude dich, denn durch dich erfreuen sie sich des Lichtes.

 

Freude über dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

 

7. Kondakion

 

Indem du es unternahmst den üblen Geruch der Gotteslästerung und Häresie zu vertreiben, wurdest du als ein in Wahrheit wohlduftendes geheimnisvolles Myron erwiesen, Nikolaus: Indem du die Menschen von Myra weidetest, erfülltest du die ganze Welt mit deinem gnadenhaften Myron, und von uns vertreibe also den gottverhaßten und sündhaften üblen Geruch, auf daß wir Gott wohlgefällig zurufen:Alleluja.

 

7. Ikos

 

Als neuen Noah, den Steuerer der rettenden Arche, erkennen wir dich, heiligender Vater Nikolaus: du vertreibst den Sturm aller Übel durch deine Lenkung, die göttliche Stille aber bringst du denen, die so rufen:

 

Freude dich, du stiller Hafen der Umstürmten;

Freude dich, du fester Halt der Ertrinkenden.

Freude dich, du guter Steuermann der inmitten von Strudeln Segelnden;

Freude dich, der du den Aufwallungen des Meeres Einhalt gebietest.

Freude dich, der du die in Strudeln Befindlichen sicher herausgeleitest;

Freude dich, du Erwärmung der in Kälte Weilenden.

Freude dich, du Lichtstrahl, der das Dunkel der Trübsal vertreibt;

Freude dich, du Leuchter, der alle Enden der Erde erhellt.

Freude dich, der du die Menschen aus dem Abgrund der Sünde, befreist;

Freude dich, der du den Satan in den Abgrund des Hölle wirfst.

Freude dich, denn durch dich rufen wir kühn den Abgrund der Barmherzigkeit Gottes an

Freude dich, du, denn durch Dich finden wir — von der Sintflut des Zornes erlöst —  den Frieden mit Gott.

 

Freude dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

 

8. Kondakion

 

Ein seltsames Wunder erscheint denen, die zu dir eilen, seliger Nikolaus, deine heilige Kirche: in ihr empfangen wir, die wir doch nur ein kleines Gebet  darbringen, die Heilung großer Gebrechen, wenn wir nur nach Gott unsere Hoffnung auf dich setzen und gläubig rufen: Alleluja.

 

8. Ikos

 

Ganz bist du allen in Wahrheit ein Helfer, Gottesträger Nikolaus, und du hast alle zusammengeführt, die sich zu dir flüchten, als einem Befreier, Ernährer und schnellem Arzt für alle Irdischen, da du alle bewegst, als Lobpreis so zu dir zu singen:

 

Freude dich, du Quelle jeglicher Heilungen;

Freude dich, du der schwer Leidenden Helfer.

Freude dich, du Glanz, der den in Sündennacht Irrenden erstrahlt;

Freude dich, du vom Himmel tropfender Tau für die in der Hitze der Mühen Befindlichen.

Freude dich, der du den Verlangenden alles zu ihrem Wohl einrichtest;

Freude dich, der du den Bittenden Überfluß bereitest.

Freude dich, der du vielmaliger Bitte zuvorkommst;

Freude dich, der du dem grauen Haar des Alters die Kraft erneuerst.

Freude dich, der du viele vom wahren Weg Abgeirrte überführst;

Freude dich, du treuer Diener der Geheimnisse Gottes.

Freude dich, denn durch dich treten wir den Neid nieder;

Freude dich, denn durch dich richten wir unseren Lebenswandel auf das Gute aus.

  

Freude dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

 

9. Kondakion

 

Dämpfe jegliche Krankheit, o unser großer Fürsprecher Nikolaus, indem du gnadenhafte Heilungen verströmst und so unsere Seelen erquickst und die Herzen aller erfreust, die sich herzlich zu deiner Hilfe flüchten und Gott singen: Alleluja.

 

9. Ikos

 

Die ehrlosen, aberwitzigen Redner sehen wir von dir beschämt, gottweiser Vater Nikolaus: Arius nämlich den Lästerer, der die Gottheit zerteilte, und Sabellius, der die heilige Dreieinheit verlachte, hast Du zertreten, uns aber in der Orthodoxie gefestigt. Deshalb rufen wir zu Dir:

 

Freude dich, du Schild schützend die Frömmigkeit;

Freude dich, du den Frevel schneidendes Schwert.

Freude dich, du Lehrer der göttlichen Weisungen;

Freude dich, du Vernichter gottwidriger Lehren.

Freude dich, du von Gott gefestigte Leiter,durch die wir zum Himmel aufsteigen;

Freude dich, du von Gott begründeter Schirm, durch den viele bedeckt werden.

Freude dich, der du die Unweisen durch Deine Worte weise machst;

Freude dich, der du die Trägen durch Dein Vorbild antreibst.

Freude dich, du unauslöschliche Leuchte der Gebote Gottes;

Freude dich, du überhelles Licht der Satzungen des Herrn.

Freude dich, denn durch Deine Lehre werden die Häupter der Häresie zerschmettert;

Freude dich, denn durch Dich werden die Gläubigen der Herrlichkeit gewürdigt.

 

Freude dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

 

10. Kondakion

 

Da du die Seele retten wolltest, unterwarfst du, o unser Vater Nikolaus, in Wahrheit dein Fleisch dem Geist: durch Schweigen nämlich zuerst und durch Anstrengungen in den Gedanken vermehrtest du die Tätigkeit des Gottdenkens: Durch Gottdenken nämlich erwarbst du den vollkommenen Verstand, durch diesen führtest du kühn Gespräche mit Gott und den Engeln — immer rufend: Alleluja.

 

10. Ikos

 

Eine Mauer bist du, Allseliger, denen, die deine Wunder preisen und allen, die sich zu deinem Schutz flüchten, deswegen befreie auch uns an Tugenden Arme vor Elend, Nachstellung, Krankheiten und verschiedensten Nöten, die wir mit Liebe Dir singen:

 

Freude dich, der du vor der ewigen Armut bewahrst;

Freude dich, der du unvergänglichen Reichtum gibst.

Freude dich, du nicht verderbende Speise für die nach Gerechtigkeit Hungernden; Freude dich, du unerschöpfliches Getränk der nach Leben Dürstenden.

Freude dich, der du vor Aufruhr und Krieg behütest;

Freude dich, der du von Fesseln und Gefangenschaft befreist.

Freude dich, du überherrlicher Beschützer in Nöten;

Freude dich, Du übergroßer Schützer in Angriffen.

Freude dich, der du viele vom Verderben rettest;

Freude dich, der du Unzählige vor Schaden bewahrst.

Freude dich, denn durch dich entgehen die Sünder einem schlimmen Tod;

Freude dich, denn durch dich erhalten die Bereuenden das ewige Leben.

 

Freude dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

 

11. Kondakion

 

Du brachtest der Allheiligen Dreieinheit mehr als andere Gesang dar, allseliger Nikolaus, in Gedanken, Wort und Tat: durch viele Erforschung nämlich erklärtest du die rechtgläubigen Gebote, indem du uns in Glaube, Hoffnung und Liebe unterweist, dem in der Dreieinheit Einen Gott zuzusingen: Alleluja.

 

11. Ikos

 

Als lichtstrahlenden, unauslöschlichen Leuchter für die in der Finsternis des Lebens Weilenden sehen wir dich, von Gott auserwählter Vater Nikolaus: mit den unstofflichen Engeln des Lichts unterhältst du dich nämlich über das ungeschaffene Licht der Allerheiligsten Dreieinheit, die Seelen der Gläubigen aber erhellst Du — die so rufen:

 

Freude dich, du Strahl des dreisonnigen Lichts;

Freude dich, du Aufgang der nicht untergehenden Sonne.

Freude dich, du mit göttlicher Flamme entzündete Kerze;

Freude dich, denn du löschtest die dämonische Flamme der Gottlosigkeit.

Freude dich, du lichte Verkündigung der Rechtgläubigkeit;

Freude dich, du schönglänzendes Licht des evangelischen Strahlens.

Freude dich, du Blitz, der die Häresie verbrennt;

Freude dich, du Donner, der die Ärgernis Gebenden erschreckt.

Freude dich, du Lehrer der wahren Vernunft;

Freude dich, du Erklärer des geheimnisvollen Verstandes.

Freude dich, denn durch dich wurde die Anbetung der Schöpfung zertreten;

Freude dich, denn durch dich lernten wir, den Schöpfer in der Dreieinheit anzubeten.

 

Freude dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

 

12. Kondakion

 

Da wir der dir von Gott gegebenen Gnade eingedenk sind, feiern wir freudig dein Gedächtnis wie es sein soll, o allherrlicher Vater Nikolaus, und zu deiner mächtigen Fürsprache eilen wir aus ganzer Seele. Da wir aber deine überherrlichen Taten — gleich dem Meeressand und der Sternenvielzahl —  nicht zählen können und in Unwissenheit befangen sind, rufen wir zu Gott: Alleluja.

 

12. Ikos

 

Deine Wunder besingend, preisen wir dich, o allgepriesener Nikolaus. In Dir nämlich wird Der in der Dreieinheit verherrlichte Gott wunderbar verherrlicht. Doch wenn wir dir, o heiliger Wundertäter, auch eine Übermenge an aus der Seele gedichteter Psalmen und Gesängen darbrächten, wir täten nichts, was gleichkäme der Gabe Deiner Wunder; über sie staunend rufen wir so zu dir:

 

Freude dich, du Diener des Königs der Könige und des Herrn der Herrschenden;

Freude dich, du Mitbewohner Seiner himmlischen Diener.

Freude dich, du Hilfe des gläubigen Volkes;

Freude dich, du Erhöhung des Christengeschlechts.

Freude dich, du Namensträger des Sieges;

Freude dich, du ausgezeichneter Kranzträger.

Freude dich, du Spiegel aller Tugenden;

Freude dich, du festes Visier aller zu Dir Flüchtenden.

Freude dich, du — nach Gott und der Gottesgebärerin — unsere ganze Hoffnung;

Freude dich, du unserer Körper Gesundheit und der Seelen Rettung.

Freude dich, denn durch dich werden wir vom ewigen Tode befreit;

Freude dich, denn durch dich werden wir des nicht endenden Lebens gewürdigt.

 

Freude dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

 

13. Kondakion

 

O allheiliger und wunderbarer Vater Nikolaus, du Trost aller Betrübten, nimm unsere gegenwärtige Darbringung an und erbitte vom Herrn durch deine gottgenehme Vermittlung, uns von der Hölle zu erlösen, daß wir mit dir singen:Alleluja.

 

Dieser Kondakion wird dreimal gesprochen.

 

1. Ikos

 

Als Ebenbild eines Engels mit irdischer Natur zeigte dich der Schöpfer der ganzen Welt: Der du die gute Frucht bringende Tugend deiner Seele vorhersahst, seliger Nikolaus, lehre alle dir so zuzurufen:

 

Freude dich, du vom Schoß der Mutter an Reiner;

Freude dich, du ganz bis zum Ende Heiliger.

Freude dich, der du durch Deine Geburt die Eltern erstauntest;

Freude dich, der du die Kraft des Geistes sofort nach der Geburt zeigtest.

Freude dich, du Pflanze der verheißenen Erde;

Freude dich, Blume der göttlichen Pflanzung.

Freude dich, du tugendhafte Rebe des Weinstocks Christi;

Freude dich, du wunderspendender Baum des Paradieses Jesu.

Freude dich, du Lilie, die im Paradies aufsproßt;

Freude dich, du Myron des Wohlgeruches Christi.

Freude dich, denn durch dich wird das Weinen vertrieben;

Freude dich, denn durch dich wird die Freude gebracht.

 

Freude dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

1. Kondakion

 

Du allzeit bereiter Wunderbringer und Christus überaus Wohlgefälliger! Dich, der du der ganzen Welt das überaus kostbare Myron der Güte spendest, will ich in Liebe loben, heiligender Bischof Nikolaus: Der du freimütig zum Herrn sprichst, befreie mich von aller Not, damit ich zu Dir rufe:

 

Freude dich, Nikolaus, du großer Wundertäter.

 

Gebet zum heiligen Nikolaus

 

O allgütiger Vater Nikolaus, du Hirte und Lehrer aller, die in Glauben zu deinem Schutz flüchten und dich in heißem Gebet anrufen, eile schnell herbei und erlöse die Herde Christi von den Wölfen, die sie verderben; und jedes christliches Land beschütze und bewahre durch deine Gebete vor weltlichem Aufruhr, Erdbeben, Einfall fremder Völker und Bürgerkrieg, vor Hunger, Überschwemmung, Feuer, Schwert und plötzlichem Tod; und wie du den drei Männern, die im Gefängnis saßen, Erbarmen zeigtest und sie von dem Zorn des Königs und der Schärfe des Schwertes erlöstest, so erbarme dich auch meiner, der ich durch Wort und Tat im Dunkel der Sünde bin, und erlöse mich vom Zorn Gottes und der ewigen Strafe; auf daß Christus Gott durch deine Vermittlung und Hilfe und durch Seine Barmherzigkeit und Gnade mir gewähren möge, ein ruhiges und sündenloses Leben in diesem Zeitalter zu verleben, und mich erlöse vom Stehen zur Linken, mich des Rechtsstehens mit allen Heiligen aber würdige. Amen.

 

 

Zum Fest des heiligen Nikolaus am 6. Dezember

 

Es gibt keiner orthodoxen Heiligen, der in der Verehrung des gläubigen Kirchenvolkes einen höheren Rang einnimmt als dieser heilige Wundertäter und Bischof. Denn was und wie ein orthodoxer Bischof sein sollte, hat uns der heilige Nikolaus exemplarisch vorgelebt.

 

Eine der Antiphonen aus dem Gottesdienst für den Heiligen zeigt uns, worin der Verdienst und die Einzigartigkeit des hl. Nikolaus liegen: „Deine praktischen Tugenden, o von Gott bekleideter Vater, ließen die Schönheit deines Priestergewandes erstrahlen in noch größerem Glanze.“ Der hl. Nikolaus ist durch sein beispielhaftes Leben zum Idealtypus eines wahrhaft orthodoxen Bischofs geworden, der nicht nur ein Kirchenführer oder Theologe sein soll, sondern als eine lebendige Ikone Christi diese Welt durch sein Handeln verchristlicht, indem er immerfort Gutes tut.

 

Der hl. Nikolaus trägt das Priestergewand, aber durch seine Taten kann es ‚erstrahlen in noch größerem Glanze’, denn dieser Heilige Christi verbindet den wahren Glauben mit der Ausübung der praktischen Tugenden guter Werke.

 

Auch heute begeben sich orthodoxe Christen unter den Schutz des hl. Nikolaus, den Heiler der Kranken, den Befreier der Gefangenen, den Schatz der Armen, den Tröster der Bedrängten und Führer der Reisenden. Denn der hl. Nikolaus ist für uns eine wahrhafte Ikone der Liebe Gottes. Er ist die lebendige Verköperung der Nachfolge des Heilands, ein lebendiges Symbol für Seine Gnade und Menschenliebe.

 

Möge das Fest des hl. Nikolaus uns Kunde vom ‚praktischen Christentum’ bringen und von der Hoffnung auf die göttliche Gnade.

 

Aus: A Monk of the Eastern Church, The Year of Grace,

A Spiritual and Liturgical Commentary on theCalender

of the Orthodox Church, Crestwood N.Y. 1992

 

 

Unser Vater unter den Heiligen Nikolaus,

des Erzbischofs von Myra in Lykien, des Wundertäters

 

6. Dezmember

 

Der hl. Nikolaus wurde von seinem Onkel, dem Bischof Nikolaus von Myra, im Alter von 19 Jahren zum Priester geweiht. Als seine Eltern an der Pest verstarben, erbte der hl. Nikolaus ihr Vermögen und verteilte es an die Armen. Auch bewahrte er mehrere junge Frauen aus seiner Nachbarschaft in seiner Heimatstadt Patara vor dem Schicksal der Prostitution, indem er heimlich Geld durchs Fenster warf und so für eine ausreichende Mitgift sorgte. Hieraus entwickelte sich die Tradition, am Gedenktag des hl. Nikolaus Geschenke zu verteilen, denn der hl. Nikolaus ist ein Vorbild als Geber guter Gaben und als Freund der Kinder.

 

Nach dem Tod seines Onkels pilgerte der hl. Nikolaus ins Heilige Land. Nach seiner Rückkehr bestimmte ihn die Kirche in Myra zum neuen Bischof. So wurde der hl. Nikolaus der Nachfolger des Nikandros auf der Kathedra von Myra. Der hl. Nikolaus war ein würdiger und aufopferungsvoller Bischof, ein temperamentvoller Streiter für die Heilige Kirche und den orthodoxen Glauben und zugleich ein Mann der fähig war, ausgleichend und diplomatisch zu vermitteln. Der Heilige war als Bischof eine wahre Ikone Christi, ein gütiger Hierarch, der immer wieder Gnade vor Recht ergehen ließ. Bei einem Aufstand von in Phrygien stationierten germanischen Söldnern begegnete er in Myra hohen Offizieren aus Konstantinopel, bei denen er nachhaltigen Eindruck hinterließ.

 

 

Denn drei zu Unrecht gefangen gehaltene Feldherren konnte der hl. Nikolaus auf wunderbare Weise befreien, indem er im Traum dem Kaiser in Konstantinopel erschien. Ja, der Heilige rettete sie, indem er das Schwert des Henkers abwehrend ergriff. Auch rettete er Schiffbrüchige aus Seenot. Als drei Pilgern, die von Ephesus mit einem Schiff ausfuhren mit für eine christliche Kapelle bestimmtem heiligen Öl, begab er sich an Bord des in einen Sturm geratenen Schiffes, stillte den Sturm und brachte das Schiff sicher in den Hafen.

 

Drei ermordete und von Kannibalen bereits in einem Fass zu Pökelfleisch zubereitete Knaben erweckte er wieder zum Leben. Der hl. Nikolaus bekämpfte die heidnischen Götzen und die in ihren Bildern wohnenden Dämonen. So zerstörte er den großen und prunkvollen Tempel der Artemis in Myra, die in den Küstenorten Lykiens als Patronin der Seefahrer verehrt wurde. Während der bald schon einsetzenden großen Christenverfolgung wurde der hl. Nikolaus um das Jahr 310 gefangen genommen und gefoltert.

 

 

Im Jahre 325 nahm der hl. Nikolaus am Ersten Ökumenischen Konzil in Nizäa teil. Dort ging er kompromisslos und engagiert gegen die falsche Lehre des gottlosen Arius vor. In der Auseinandersetzung mit Arius war der hl. Bekenner so empört über dessen gottlose Lehre, dass er deren Verfechter Arius während des Konzils sogar geohrfeigt hat. Auch mit seinem Freund Bischof Theognis von Nizäa, der der Auffassung des Häretikers Arius zuneigte, führte der Nikolaus heftige Diskussionen. Am Ende konnte der hl. Nikolaus Theognis für den wahren Glauben gewinnen. Der Bischof von Nizäa gehörte am Ende zu den Unterzeichnern des Bekenntnisses von Nizäa. „Lassen wir über unserem Zorn die Sonne nicht untergehen“, so zitierte später hl. Andreas von Kreta den hl. Nikolaus.

 

 

Bei einer Hungersnot in Myra erbat sich der hl. Nikolaus von jedem der für den Kaiser in Rom bestimmten Schiffe nur 100 Scheffel Getreide und versicherte den Kapitänen, dass durch sein Gebet nichts bei der Ablieferung fehlen werde. Diese Zusage des Heiligen bewahrheitete sich. Der hl. Nikolaus aber konnte die Menschen in Myra auf Jahre hinaus ernähren und sogar Saatgut austeilen.

 

 

Der hl. Nikolaus entschlief im Herrn am 6. Dezember 351 in Myra. Er wurde in der dortigen Bischofkirche beigesetzt, die ab dem 6. Jahrhundert zu einer prächtigen Pilgerbasilika erweitert wurde. Noch heute ist dort übrigens der Sarkophag des hl. Nikolaus mit aufgebrochener Seitenplatte zu sehen. Denn nach der Plünderung durch arabische Truppen im Jahr 809 verlor der Ort schnell an wirtschaftlicher und kirchlicher Bedeutung. In den weiteren Jahren kam es zu Angriffen durch die türkischen Seldschuken, die Myra einige Zeit lange unter ihre Kontrolle bringen konnten. Diese unruhige Zeit wurde dann von Kaufleuten aus Bari genutzt. Die italienischen Seefahrer erbrachen den Sarkophag und raubten die Reliquien des Heiligen, die sie daraufhin im Jahr 1087 nach Bari schmuggelten. Dort werden die Reliquien bis zum heutigen Tag in der Krypta der Basilika San Nicola von zahllosen katholischen und orthodoxen Pilgern verehrt. Aber noch bis ins 12. Jahrhundert wurde die Basilika in Myra von der orthodoxen Gemeinde für ihre Gottesdienste genutzt. Erst danach wurde die Stadt aufgegeben. Der Schlamm des örtlichen Flusses bedeckte dann jahrhundertelang die Ruinen bis in die 1960-er Jahre.

 

 

Ab dem 8. Jahrhundert - vor allem aber während der Zeit der Kreuzzüge - gelangte die Verehrung des hl. Nikolaus von den orthodoxen Christen im Orient auch zu den römisch-katholischen Christen in Westeuropa.

 

In Deutschland wurde seine Verehrung dann im 10. Jahrhundert besonders durch die Kaiserin Theophanu, die aus Konstantinopel stammende Ehefrau des römisch-deutschen Kaisers Otto II. gefördert. Sie hatte zu ihrer Zeit großen Einfluss auf die sich gerade entwickelnde deutsche Kultur. Der hl. Nikolaus war einer der von ihr besonders verehrten Heiligen. Anlässlich ihrer Hochzeit hatte sie auch einige Reliquien des hl. Nikolaus aus dem rhomäischen Reich nach Deutschland mitgebracht. Diese Reliquien des hl. Nikolaus befinden sich noch heute im Dom zu Worms. Damals wurde in vielen Regionen der Brauch übernommen, dass der hl. Nikolaus am 06. Dezember oder bereits am Vorabend den Kindern Geschenke bringt.

 

Im 15. Jahrhundert entstand hierzulande der Brauch des "Schiffchensetzens", weil der hl. Nikolaus auch Patron der Seeleute ist. So werden Schiffe aus Papier gefaltet. In diese soll der Heilige seine Geschenke legen. Später wurden die Schiffe dann in vielen Gegenden durch Stiefel oder Strümpfe ersetzt, die auf die Legende von den armen Mädchen und dem Geschenk des mit Gold gefüllten Beutel zurückgehen.

 

Der Brauch, die Kinder zu befragen, ob sie artig und fromm gewesen sind, geht auf das biblische Gleichnis von den anvertrauten Talenten zurück. Darin wird drei Knechten Geld anvertraut, jeder von ihnen muss daraufhin antworten, was er mit dem ihm anvertrauten Gut gemacht hat. Aber erst im  17. Jahrhundert wurde dem gütigen Bischof Nikolaus ein kritischer, oft angsteinflößender Begleiter dem Namen "Knecht Ruprecht" an die Seite gestellt.

 

 

 

 

 

 

Da die protestatische Reformation die Heiligenverehrung allgemein ablehnte, verblasste in den protestantischen Gegenden Deutschlands auch die Verehrung des hl. Nikolaus relativ schnell. Gerade Martin Luther ersetzte das Gedenken an den heiligen Bischof und den Brauch, den Kindern Geschenke zu machen durch den "Heiligen Christ" und verlegte die Bescherung der Kinder auf Vorabend des Weihnachtsfestes, den 24. Dezember. Hieraus entstand dann die mytologische Engelfigur des "Christkinds", das den heiligen Nikolaus in Deutschland - auch in katholischen Gegenden - als Geschenkebringer mehr und mehr ablöste. Vor allem im protestantischen Weihnachtsbrauch gab es später abermals eine Ablösung: Ab dem 19. Jahrhundert spielte dort das Christkind eine immer geringere Rolle und wurde dann vom säkularisierten "Weihnachtsmann" verdrängt.

 

Nicht nur in den orthodoxen Ländern, sondern auch hierzulande sind viele katholische und evangelische Kirchen dem hl. Nikolaus geweiht. Sie tragen entsprechend den Namen Nikolaikirche oder St. Nikolaus. Meist findet man Nikolaikirchen in Hafenstädten und Hansestädten oder den Städten mit ehemals großen Kaufmannsvierteln. Aus diesem Grund stehen besonders in norddeutschen Küstenstädten viele Gotteshäuser, die den hl. Nikolaus zum Kirchenpatron haben. Diese finden sich in Rostock, Lübeck, Greifswald, Stralsund, Wismar, aber auch küstennahen Städten in den Bundesländern Niedersachsen, Hamburg und Bremen.

 

 

Predigt über das Leben des heiligen Nikolaus
Der heilige Nikolaus wurde ca. 260/n.Chr. in der Stadt Patras, in Kleinasien, als einziger Sohn von sehr gläubigen und frommen Eltern geboren. Schon in der Kindheit zeigte er die Vorliebe für die Enthaltsamkeit, Einsamkeit und das Gebet. Auf die Bitten seines Onkels - eines Bischofs -, fing der junge Nikolaus an, sich auf das Amt eines Priesters vorzubereiten, und nach dem Erreichen des Erwachsenalters empfing er dann die Priesterweihe. Ab dann, kannte man ihn als einen beispielhaften Priester, im Dienst am nächsten Menschen. Während der Abwesenheit seines Onkels (des Bischofs), beauftragte ihn der höhere Bischof mit der Führung dessen Diözese, und nach seiner Heimkehr, pilgerte Nikolaus nach Jerusalem. Da er von Gott die Gnade (Gabe) des Vorhersehens erhalten hat, sagte er den Matrosen ein schreckliches Gewitter voraus. Die Gewitterblitze trafen in das Schiff, jedoch beruhigten die Gebete des Hl. Nikolaus das Meer.
Der Hl. Nikolaus wollte den Rest seines Lebens in einem Kloster in Jerusalem verbringen. Jedoch hörte er die Stimme Gottes, die ihm sagte, dass er zur seiner Glaubensherde zurückkehren soll.
Unter göttlicher Fügung kam er in die Stadt Myrra. Es fügte sich, dass der dortige Bischof verstorben war und die nachbarschaftlichen Bischöfe sich auf keinen neuen Hirten einigen konnten. Einem bestimmten Bischof offenbarte Gott, dass sie denjenigen wählen sollen, der als erster am nächsten Morgen die Kirche betritt.
Der Hl. Nikolaus, der davon nichts wusste, kam am nächsten Morgen als erster zum Morgengebet in die Kirche. Sofort teilte man ihm den Willen Gottes mit, und trotz seines Wiederstandes, weihte man ihn dann zum Bischof von Myra.

 

In Myra wurde der Hl. Nikolaus durch seine Askese bekannt. Er nahm nur einmal am Tag Nahrung zu sich und aß kein Fleisch. Während der Mahlzeiten ließ er sich aus frommen Büchern vorlesen. Seine Barmherzigkeit kannte keine Grenzen. Alle Einnahmen teilte er an Bedürftige und Arme aus. Er selbst besaß nichts, außer seiner Kleidung.

 

Die orthodoxe Kirche bezeichnet den Hl. Nikolaus als den ”Auserwählten unter den Vätern”, die “Krönung der Hierarchen”, einen wirklichen Schüler des Herrn.
Besonders muss man innerhalb seiner vielen Tugenden, die betonen und unterstreichen, zum Ausdruck bringen, dass er ein wahrer Christ und Priester war. Als wahrer Christ bemühte er sich um die Verbreitung der christlichen Wahrheit und verbarg sich nicht vor der Welt, mit ihren alltäglichen, menschlichen Angelegenheiten und Problemen.

 

Er lebte und arbeitete entsprechend der ihm von der Kirche auferlegten würdigen Stellung. Er betrachtete die Welt durch die christliche Liebe und unterrichtete und belehrte Menschen im Geist der Wahrheit. Schon zu Lebzeiten war der Hl. Nikolaus die Verkörperung des Glaubens. Es war ein einfacher, nicht erlernbarer Glaube, welcher von den Vorfahren vererbt war. Als Nachfolger der Apostel, war er ebenfalls Erbe deren heiligen Frömmigkeit. So wie sie, praktizierte er den einfachen, praktischen Glauben und theologisierte nicht herum.
Da er nicht auf irgendwelche - dem menschlichen Verstand sowieso unbegreifbaren Antworten, warten wollte, sondern gemäß der Worte des Hl. Apostels Jakobus: “sowie der Körper ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne gute Werke tot“, wollte er lieber das tun, was er erfahren hat und dessen er sich sicher war. Sein Haus war immer für alle Pilger, Bedürftige und sich in Not Befindenden offen. Schon zu seinen Lebzeiten wurde er durch vollbrachte Wunder bekannt. Vielmals beseitigte er Gewitter über dem Meer, heilte Kranke, Blinde und Krüppel.
Nach seinem Tod wurde er zum Fürsprecher der Erniedrigten und der Benachteiligten, Beschützer der unschuldig Verurteilten und der Verfolgten.
Die Kirche ehrt ihn auch als den Beschützer der Pilger (Reisenden) und der Seefahrer. Dank seines großen Personenkultes, sieht man sehr viele Kirchen, die ihm zu Ehren gebaut wurden, und Tausende Ikonen mit seinem Abbild. Und viele Neugetauften die auf seinen Namen hin getauft werden.
Sein Körper fiel nicht der Verwesung zum Preis und bis heute kommt aus diesem Körper aromatischer Myrronduft heraus. Bis heute besuchen sehr viele Pilger aus der ganzen Welt sein Grab mit seiner Reliquie. Er ist der Grund der großen Verehrung durch viele Menschen aus der ganzen Welt, verschiedener Kulturen und Religionen. Der Hl. Nikolaus ist für uns, ein beispielhaftes Vorbild eines christlichen Lebens, Glaubens, Demut und Liebe, die wir versuchen sollen nachzueifern.

 

Predigt von Vater Joachim Lindberg, Hamburg

 

Nikolaus beendet eine Hungersnot mit einem Kornwunder

 

Als über die Stadt Myra eine große Dürre kam, litten die Menschen Hunger. Ein Schiff, vollbeladen mit Getreide, ankerte im Hafen von Myra, doch die Seeleute durften nichts von ihrem Gut abgeben, denn das Getreide war aussschließlich für die Versorgung der Hauptstadt Konstantinopel gedacht. Deshalb fürchteten die Verantwortlichen Offiziere die Strafen des Kaisers, der auf jedes Gramm bestand.

 

Der heilige Nikolaus überzeugte aber die Besatzung den Menschen von Myra ein wenig Getreide abzugeben und versprach gleichzeitig, dass bei der Ankunft beim Kaiser nichts fehlen wird. Tatsächlich bekam die Bevölkerung von Myra ein wenig Korn und die Besatzung des Schiffes konnte trotzdem das vollständige Ladegut beim Kaiser abliefern. Von den wenigen Scheffeln Getreide, die in Myra blieben, lebten die Menschen zwei Jahre lang und es reichte sogar für die Getreideaussaat.

 

 

Der heiliger Großfürst Alexander Newskij

 

06. Dezember

 

Diakon Thomas Zmija

 

Der heiliger Alexander war der zweite Sohn des Großfürsten Jаroslaw Wsewolodowič von Kiew. Er lebte in einer für die russischen Lande höchst kritischen Zeit. Denn die geschwächten Reste der Kiewer Rus drohten zwischen zwei Mächten zerrieben zu werden. Vom Westen her expandierte der Deutsche Orden und mit ihm der römische Katholizismus und vom Osten her waren bis auf das Fürstentum Novgorod fast alleTeile der Rus von den Tataren unterworfen und verwüstet worden.Auch das nördlich angrenzende Königreich Schweden versuchte, die Situation der geschwächten russischen Teilfürstentümer für sich zu nutzen und sein Gebiet über Finnland hinaus auf die Rus auszudehnen. Zwar waren Russland und Schweden beide christliche Staaten, doch seit dem Schisma von 1054, vor allem aber nach dem Beginn der Kreuzzüge galt die sogenannte "Schwertmission", also die Ausbreitung des Katholizismus mit militärischer Gewalt, als unter den abendländischen Christen legitim.

 

Im Jahre 1236 war Alexander zum Fürst von Nowgorod gewählt worden. Als er nun vom Angriffsplänen der Katholiken erfuhr, holte am 15. Juli 1240 zum Verteidigungsschlag aus. Dabei vertraute Fürst Alexander nicht in erster Linie auf die Stärke seines Heeres, sondern er setzte sein Vertrauen vor allem auf Gottes Hilfe und Beistand. So zog er dem Heer der Schweden entgegen und besiegte diese am Fluss Newa in der Nähe der heutigen Stadt Sankt Petersburg, weswegen Alexander den Beinamen "von der Newa" russisch „Nеwskij“ erhielt.

 

Bei seiner Rückkehr nach Nowgorod zerstritten sich aber die dortigen Adeligen, die Bojaren, mit Fürst Alexander. Nachdem die Gefahr aus dem Westen gebannt schien, wollten die dortigen Großgrundbesitzern ihre Unabhängigkeit bewahren und hatten kein Interesse daran, sich auch in Friedenszeiten von Fürst Alexander regieren zu lassen. So verließ er die Stadt und kehrte in den Süden der Rus zurück. Als aber kurze Zeit später wiederholte sich das kriegerische Spiel. Diesmal verlangte es deutschen und dänischen Kreuzrittern und  dem mit ihnen verbündeten livländischen Schwertbrüderorden nach der Herrschaft über die Handelsmetropole Nowgorod. Als das westliche Ritterheeer von livländischen Territorium aus in die Rus vordrangen und die russische Stadt Pskow eroberten und auch Nowgorod bedrohten, mussten sich die dortigen Machthaber reumütig erneut an Fürst Alexander  wenden. Dieser kehrte zurück und schlug das Kreuzfahrerheer im Jahre 1242 in der Schlacht auf dem zugefrorenen Peipussee. Am 5. April 1242 lockte Fürst Alexander die zahlenmäßig weit überlegenen Ordensritter aufs das Eis und machte so ihre gefürchtete schwere Panzerreiterei unwirksam. So konnte Fürst Alexander die Eindringlinge abwehren. In der Folge konnte das orthodoxe Russland seine religiöse und kulturelle Eigenständigkeit bewahren. Nach der Schlacht auf dem Peipusssee blieb Alexander unwidersprochen der Fürst von Nowgorod.

 

Nachdem er aber zum Großfürsten erhoben worden war, nahm er seine Residenz in Wladimir. Von dort aus arbeitete er viel am Wideraufbau und der Konsoldierungder russischen Lande, die damals unter dem Joch der Tataren vielfach zu leiden hatten. Durch kluge Diplomatie erreichte Großfürst Alexander eine Konsoldierung der russischen Fürstentümer zwar politisch unter mogolischer Oberhoheit, religiös aber bei vollkommener Freiheit für das Leben der orthodoxen Kirche. So erwies sich Fürst Alexander nicht nur als ein umsichtiger Herrscher, sondern vor allem als ein frommer orthodoxer Christ. Er zeigte sich in seinem fürstlichen Handeln als fester Hort und sichere Stütze der heiligen orthodoxen Kirche. Am 14. November 1253 entschlief der heilige Alexander in Wladimir, wo er wenige Tage zuvor in den Mönchsstand (unter dem Namen Alexij) getreten war. Im Jahre 1547 wurde er von der orthodoxen Kirche heiliggesprochen. Im Jahr 1723 ließ Zar Peter der Große seine Reliquien von Wladimir nach Sankt Petersburg übertragen, wo dieselben sich bis heute in der Kathedrale der Alexander-Newskij-Lаvra ruhen.

Alexander-Newskij-Lawra in Sankt Petersburg

 

Diakon Thomas Zmija

 

Das Alexander-Newski-Lawra (Александро-Невская лавра) in St. Petersburg ist nicht nur ein wichtiges kulturelles Bauensemble in der ehemaligen russischen Kaiserstadt, sondern vor allem seit Jahrhunderten ein bedeutendes Zentrum des orthodoxen Glaubens. Das Kloster liegt am Ende vom Newskij-Prospekts, der zentrsalen Allee der Stadt. Das Kloster wurde nach der Stadtgründung als geistliches Zentrum der Metrpole gestiftet. Sein heutiges bauliches Aussehen bekam das Alexander-Newskij-Kloster dann Ende des 18. Jh. während der Regierungszeit von Katharina der Großen. Am 18. Dezember 1797 erhob ihr Sohn, Zar Pawel I., das Kloster dann in den Status eines der wichtigen Klöster Russlands und verlieh ihm den Titel einer Lawra.

 

Das griechische Wort λαύρα bezeichnet einen dicht bevölkerten Stadtteil. Im Russischen Zarenreich wurden mit dem Ehrentitel "Lawra" besonders große und wichtige Klöster ausgezeichnet. Derzeit gibt es in Russland nur zwei Klöster mit Lawra-Status: das Alexander-Newskij-Kloster in Sankt Petersburg und das Sergius-Dreieinheits-Kloster in Segeijewskaja Posad in der Nähe von Moskau. Drei weitere befinden sich in der heutigen Ukraine: die Kiewer-Petschjorskaja-Lawra (russisch: Киево‑Печёрская-Лавра), das Heilige Mariae-Entschlafens-Kloster von Swjatogorsk (russisch: Свято-Успенская Лавра) und das Heilige Mariae-Entschlafens-Kloster in Potschajew (russisch: Свято-Успенская Почаевская Лавра).

 

 

In der Dreieinheits-Kathedrale des Klosters befindet sich ein wichtiges orthodoxes Heiligtum. Hier ruhen die Gebeine des heiligen Fürsten Alexander Newskij, des Schutzpatronen von Sankt Petersburg und Verteidiger des orthodoxen Glaubens gegen die lateinischen Kreuzritter im 13. Jahrhundert. Damals strebte die römische Schwertmission vom Baltikum und Schweden aus herandrängend danach, auch die orthodoxen Christen in Russland dem Einfluss des römischen Papstums zu unterwerfen und den heiligen orthodoxen Glauben durch die päpstlich-lateinischen Abweichungen und Sonderlehren zu ersetzen. In der heutigen Zeit, wo der griechische Patriarch Bartholomäus aus macht- und kirchenpolitischen Absichten eine Unia mit dem römischen Papstum anstrebt, ist das genuin orthodoxe Beispiel des heiligen Alexander Newskij erneut von hoher kirchlicher Aktualität für die unverfälschte Bewahrung unseres orthodoxen Glaubens. Nicht nur in Russland, sondern auch in der gesamten slawisch-orthodoxen Welt sind dem heiligen Alexander Newskij viele Kirchen geweiht. Dort wird er bis heute als glaubenssstarker Fürst und Verteidiger der heiligen Orthodoxie gegen jeden faulen Kompromiss mit den Sonderlehren der lateinische Kirche verehrt.

 

 

Den Standort für das zukünftige Kloster wurde bereits im Jahre 1704 durch Zar Peter I. ausgewählt. Nach orthodoxem Glauben ist es wichtig, an jedem Ort und in jeder wichtigen Stadt ein Heiligtum zu haben, von dem Schutz und Segen für die dort lebenden Menschen ausgeht. Auch sind orthodoxe Klöster besondere Orte des Gebetes und des geistlichen Lebens. Von ihnen geht ebenfalls ein besonderer Segen für die zu ihnen pilgernden oder in ihrer Nähe lebenden Menschen aus.

 

Sowohl die Lage des Klosters, als auch sein heiliger Patron wurden deshalb nicht zufällig bestimmt. Seit 1700 befand sich Russland im Krieg mit Schweden. Das Ziel von Peter dem Großen war es, die ursprünglichen russischen Gebiete in Karelien und auf der finnischen Landenge zurück zu erobern und einen Zugang zur Ostsee zu sichern.In Karelien und auf der finnischen Landenge unterdrückten die Schweden die dortigen orthodoxen Finnen und versuchten sie zum Übertritt in das Luthertum zu nötigen.

 

Ein großes Vorbild für den Zaren war der russische Fürst und Heerführer Alexander Newskij, der im 13. Jahrhundert erfolgreich gegen die Schweden kämpfte und im Jahre 1547 heilig gesprochen worden war. Seinen russischen Beinamen "Newskij" erhielt Fürst Alexander nach der Schlacht an der Newa, bei der er am 15. Juli 1240 das schwedische Heer besiegte und den Norden Russlands vor der Fremdherrschaft bewahrte.An dem Ort, den der Zar für die Klostergründung ausgesucht hattte, hat das russische Heer unter Fürst Alexander das letzte Mal Halt vor der historischen Schlacht gemacht.

 

 

Gegründet wurde das Kloster dann im Juli 1710. Als offizieller Gründungstag des Alexander-Newski-Klosters gilt aber der 7. April 1713, weil an diesem Tag die erste Göttliche Liturgie in der frisch geweihten Mariä-Verkündungs-Kathedrale stattgefunden hat. Die einfache Holzkirche wurde dann später durch einen Steinbau ersetzt. Im Jahre 1724 wurden dann die Reliquien des heiligen Alexander Newskij aus der Stadt Wladimir in das neue Kloster überführt. Diese Übertragung der Reliquien wird jährlich am 12. September mit Prozessionen und Festgottesdiensten gefeiert.

 

Mit der Gründung des Alexander-Newski-Klosters wollte Zar Peter auch einen weiteren caritatven Akzent setzen. Seit seiner Gründung ist die Petersburger Lawra außer ein Ort des Gebetes ebenfalls eine Wohltätigkeits-, Lehr- und Heilanstalt. Nach dem Zusammenbruch der Herrschaft der atheistischen Doktrin Ende der 1990-er Jahre widmet sich die Lawra wie in den vergangenen Jahrhunderten dem leiblichen und geistlichen Wohl der Menschen. Die Mönche widmeten neben dem monastischen Leben und dem Gebet vor allem der Ausbildung der Priester in Russland und der Verbreitung des orthodoxen Glaubens.

 

 

Nach der kommunistischen Oktoberrevolution im Jahre 1917 wurde wie fast alle russischen Klöster auch die Alexander-Newskij-Lawra geschlossen. Die Mönche wurden entweder in den Kloster-Gulag auf den Solowkij (Solowetzkij)-Inseln im Weißmeer oder aber in andere sovjetische Straflager verbracht. Der Gebäudekomplex stand zwar unter Denkmalschutz, doch wurden wertvolle Gegenstände des in den Jahrhunderten entstandenen dortigen Kirchenschatzes

vom Staat konfisziert und entweder in den Westen verkauft oder in Museen untergebracht. Auf dem Gelände des Klosters befanden sich zur Sowjetzeit verschiedene kunsthistorische Werkstätten wie das Museum für städtische Skulptur, etc. Die letzten Mönche lebten auf dem Kloster-Gelände noch bis zu ihrer Verhaftung im Jahr 1932.

 

Die Reliquien des heiligen Fürsten Alexander Newskij kamen in der Sowjetzeit in das Museum für Religion und Atheismus in der Kasaner Kathedrale. Sie wurden im Jahre 1989 wieder an die orthodoxe Kirche zurückgegeben. Der prächtige Original-Reliquienschrein aus Silber war bis dahin im Erimitage-Museum ausgestellt. Er wurde im 1752 von Peters Tochter Kaiserin Elizabeth I. in Auftrag gegeben und gilt als wichtiges Meisterstück des russischen Rokokos.

 

Seit Mitte der 1990-er Jahre ist die Alexander-Newski-Lawra erneut ein Kloster. Sie beherbergt heute ebenfalls wieder die Geistliche Akademie von Sankt Petersburg. Aber bereits in der Sowjetzeit (1956) wurde  die Hauptkathedrale des Klosters an die orthodoxe Kirche zurückgegeben. Sie war in der kommunistischen Zeit eines der größten orthodoxen Gotteshäuser der Sowjetunion, in dem orthodoxe Gottesdienste gefeiert wurden. Seit den 1980-er Jahren wird die Dreieinheits-Kathedrale nun Schritt für Schritt restauriert.

 

Die wichtige Heiligtümer der Dreieinheits-Kathedrale in der Alexander-Newskij-Lawra sind:

  • Der Schrein mit Reliquien des heiligen Fürsten Alexander Newskij
  • Die Ikone des heiligen Alexander Newskij. in die ein Behälter mit einem Teil der heiligen Reliquie eingelassen ist.
  • Die Ikone der Heiligen Dreieinheit beim Erscheinen bei Abraham und Sarah. Die Ikone befindet sich im Altar der Kathedrale und wird an Pfingsten (50 Tage nach den russisch-orthodoxer Ostern) herausgetragen.
  • Die Ikone der Gottesmutter Newskaja Skoroposluschnitsa (Невская Скоропослушница)

 

Die Ikone der Allheiligen Gottesmutter "Newskaja Skoroposluschnitsa" (russisch: Невская Скоропослушница) kam im Jahre 1878 nach Sankt Petersburg und wurde ursprünglich in einer kleinen Kapelle aufbewahrt. Bei einem schweren Feuer brannte diese Kapelle komplett nieder. Auch die Ikone wurde dabei schwer beschädigt. Die Darstellung des Christusknaben den die Gottesmutter auf der ursprünglichen Ikone im Arm gehalten hat, ist vollständig vernichtet worden. Aber die Abbildung der Allheigen Gottesgebärerin ist durch ein Wunder erhalten geblieben. Seitdem wird die Ikone von den Bewohnern von Sankt Petersburg besonders verehrt. Eine der größten Verehrerin der Ikone war die heilige Neo-Märtyrerin Großfürstin Elizabeth. Diese deutsche Prinzessin von Hessen-Darmstadt und bei Rhein war die ältere Schwester der Zarin Alexandra und Ehefrau des Großfürsten Sergej Alexanderwič (eines Onkels des Zaren Nikolai II.). Seit dem Jahre 1955 befindet sich die Ikone der Allheiligen Gottesmutter "Newskaja Skoroposluschnitsa" in der Dreieinheits-Kathedrale der Alexander-Newskij-Lawra. Viele orthodoxe Gläubige kommen täglich in die Kathedrale, um vor der heiligen wundertätigen Ikone zu beten. Vor allem junge Frauen, die gerne ein Kind bekommen möchten, beten um Hilfe zur Allheriligen Gottesgebärerin.

 

 

Adresse der Alexander-Newskij-Lawra:


Uferstraße des Flusses Monastyrka, 1, 191167 St. Petersburg
(russisch: Набережная реки Монастырки, 1, 191167 Санкт-Петербург)
Das Alexander-Newski-Kloster befindet sich im Zentrum von St. Petersburg, am Ende vom Newski Prospekt.
Metro-Station: Ploschad Alexandra Newskogo (russisch: площадь Александра Невского)

 

Öffnunmgszeiten der Klosteranlage:

täglich 5:30 bis 23:00 Uhr


Vor allem in der Dreieinheits-Kathedrale finden täglich Gottesdienste statt.

 

 

Unser Vater unter den Heiligen Ambrosius,

des Bischofs von Mailand

 

7. Dezember

 

Der hl. Ambrosius stammte aus einem mächtigen römischen Adelsgeschlecht, das sich zum Christentum bekehrt hatte. Er wurde 340 in Trier geboren, wo sein Vater das hohe Staatsamt des Präfekten des Prätoriums für die Provinz Gallien versah. Nach dessen frühem Tod kehrte die Mutter nach Rom zurück   mit   ihren   drei   kleinen   Kindern Ambrosius, Marcellina und Satyrus nach Rom zurück. Als Ambrosius noch in der Wiege lag, kam eines Tages ein Schwarm von Bienen, die das kleine Kind umsummten, in seinen Mund drangen und sich dann zum Himmel erhoben, als Vorzeichen seiner himmlischen Rednergabe. Er erhielt eine erstklassige Ausbildung, und nach Abschluss der Rechtsstudien ernannte ihn der weströmische Kaiser Valentinian I. (364-375) zum Gouverneur der Provinz Ligurien-Emilia, deren Hauptstadt Mailand war. Damals sagte der Präfekt Probus zu ihm, ohne zu wissen, dass er eine Prophezeiung aussprach „Geh und regiere als Bischof eher denn als Richter“, womit er ihm zur Milde und Barmherzigkeit ermahnen wollte. Durch seine Weisheit und Tugend erwarb sich der junge Gouverneur bald die Zuneigung und das Vertrauen des Volkes.

 

Zu   jener   Zeit   wurde   die   Kirche   schwer durch die arianische Häresie bedrängt, obwohl diese im Jahre 325 vom Ersten Heiligen Ökumenischen Konzil von Nizäa verurteilt worden war. Als im Jahre 373 der arianische Bischof von Mailand, Auxentius, starb, vermochten sich die Parteien nicht auf einen Nachfolger zu einigen, so dass die Wahlversammlung in der Kathedrale zum Tumult ausartete. Da holte man den hl. Ambrosius, damit er Ordnung schaffe, was ihm dank seiner friedlichen Worte und seiner Sanftmut auch gelang. Da rief plötzlich das ganze Volk: „wählt Ambrosius zum Bischof!“ Zuerst überrascht, dann erschrocken wandte Ambrosius ein, er sei ja erst Katechumene (damals pflegte man die hl. Taufe möglichst hinauszuzögern). Er floh in seinen Palast, gefolgt von der Menge, die unablässig dasselbe rief. In der Nacht versuchte er zu Pferd zu entfliehen, doch er kam vom Weg ab, so dass er sich am Morgen wieder am Ausgangspunkt wiederfand. Danach suchte er sich durch ein Schreiben an den Kaiser aus der Schlinge zu ziehen, doch dieser, obwohl   sonst   gleichgültig   gegenüber   kirchlichen   Angelegenheiten, unterstützte begeistert seine Wahl. Schließlich unterwarf sich Ambrosius dem offensichtlichen Willen Gottes. So so wurde der Rhetor und Staatsbeamte am 7.Dezember 374 im Alter von nur 34 Jahren zum Bischof geweiht, 8 Tage nach seiner Taufe. Der hl. Ambrosius wurde sowohl von den Orthodoxen als auch von den Arianern als Oberhirte akzeptiert. Von da an widmete sich Ambrosius ganz seiner heiligen Berufung. Er entsagte allem Besitz und jedem Genuss, verteilte seinen Besitz an die Armen und schenkte seine ausgedehnten Ländereien der Kirche, ohne irgendetwas für sich selbst zurückzuhalten. Die Tage der Woche verbrachte er mit strengem Fasten, die Nächte im Gebet und im Studium der Heiligen Schriften sowie denen der Hl. Väter. Seine Tage waren dem Dienst an der Kirche gewidmet, wobei er sich vor allem der Leitung seiner geistigen Herde widmete. Nachdem er eine gründliche Kenntnis der kirchlichen Dogmen erworben und besonders die griechischen Väter studiert hatte, machte er sich zum glühenden Verteidiger der Orthodoxie, sehr zum Missfallen der Arianer, die darauf gehofft hatten, diesen versöhnlichen Gouverneur als ihr Werkzeug benutzen zu können. Unermüdlich setzte er sich in seinen Schriften und Predigten für den rechten Glauben ein. Der heilige Ambrosius war nach dem hl. Hilarius, dem Bischof von Portiers in Gallien 25 Jahre lang der Hauptverfechter des orthodoxen Glaubens im Westen des römische n Reiches. Im Jahre 381 erlangte seine Bischofsstadt Mailand noch größere Bedeutung, indem sie zur Residenz der Kaiser des Westens wurde. Der hl. Ambrosius widersetzte sich energisch der arianisch gesinnten Kaiserin-Mutter Justina und ihren Höflingen und gewann damit das Vertrauen ihres älteren Sohnes Gratian, des römischen Kaiser des Westens (375-383), mit dessen Unterstützung Ambrosius im Jahre 378 ein Konzil nach Sirmium einberief und Gesetze zum Verbot des Arianismus verabschieden ließ. Im Osten bestieg nach dem Tod des arianischen Valens (364-378) der fromme orthodoxe Theodosios I., der für den hl. Ambrosius tiefe Verehrung empfand, den Kaiserthron. Er berief im Juli 381 das 2. Ökumenische Konzil nach Konstantinopel ein, während Gratian im Westen auf Ambrosius' Rat das Konzil von Aquilea versammelte, das dem Arianismus im Westen endgültig ein Ende setzte. Dennoch versuchte Kaiserin Justina 385/386   durch   ihren   2.   Sohn, den 14-jährigen Kaiser Valentinian II. (375-392) ein letztes Mal, den Arianismus zu erneuern. Sie erwirkte einen kaiserlichen Befehl an Ambrosius, die Kirchen der Orthodoxen den Arianern auszuliefern, doch der furchtlose Bischof stellte sich dem mit aller Entschiedenheit entgegen und ließ dem Kaiser melden: „Nie wird ein Bischof den Tempel Gottes ausliefern.“ Dann schloss er sich, umgeben von seinem Volk, das bereit war, mit ihm zu sterben, in der Kathedrale ein. Vom Palmsonntag bis zum Großen Donnerstag widerstanden die Orthodoxen so den kaiserlichen Truppen, mit der einzigen Waffe der flammenden Predigt ihres Hirten und des Psalmengesangs. Schließlich gab der Kaiser den Befehl zum Rückzug der Truppen.

 

Dieselbe Festigkeit gegenüber den Mächtigen zeigte der hl. Ambrosius auch einige Jahre später, als Kaiser Theodosius, nunmehr auf der Höhe seiner Macht, zur Strafe für einen Volksaufstand in Thessaloniki 7.000 Menschen hinrichten ließ. Als der Herrscher nicht lange danach in Mailand zu Besuch war und die Kathedrale betreten wollte, um der Göttlichen Liturgie beizuwohnen, wies ihn der hl. Ambrosius zurück und schloss ihn für acht Monate aus der Gemeinschaft der Kirche und dem Empfang der hl. Kommunion aus. Der Kaiser zog zurück und unterzog sich demütig der öffentlichen Buße, denn er achtete die Ordnungen der hl. Kirche.

 

Am Tag des Festes der Geburt unseres Herrn kam er in die Kirche, warf sich vor Bischof Ambrosius nieder und bat unter Tränen, wiederum der Teilnahme an den göttlichen Mysterien gewürdigt zu werden. Nachdem der hl. Ambrosius über ihn das Gebet der Vergebung gesprochen hatte, wollte der Kaiser, im Moment der Kommunion, den Altarraum betreten, um dort zusammen mit den Priestern zu kommunizieren, wie es in Konstantinopel kirchlicher Brauch war. Da wies ihn der Diener Gottes zurecht, indem er zu ihm sagte: „Geh hinaus und bleib an deinem Platz bei den anderen Laien. Denn der Purpur verleiht nicht das Priestertum, sondern das Kaisertum.“   Kaiser Theodosius achtete den hl. Bischof so sehr, dass er daraufhin aus dem Altarraum hinausging. Auch nach seiner Rückkehr nach Konstantinopel hat er nie wieder die göttliche Kommunion im Allerheiligsten empfangen.

 

 

Seine Vertrautheit mit den Großen und Mächtigen in dieser Welt hinderte den hl. Ambrosius nicht, seine väterliche Aufmerksamkeit auch dem geringsten seiner Gläubigen zuzuwenden. Viele Heiden erlöste er aus der Finsternis des Irrglaubens und weihte sie in das Christentum ein, sei es durch seine Predigten, sei durch das persönliche Gespräch. Sein berühmtester Schüler war der selige Augustinus, derr spätere Bischof von Hippo, der dank Ambrosius von der Irrlehre des Manichäismus loskam. Auch die Königin der germanischen Markomannen brachte Ambrosius zum orthodoxen Glauben, und durch sie dann auch ihr gesamtes Volk.

 

Neben seiner vielfältigen pastoralen Tätigkeit fand der große Hierarch noch Zeit, zahlreiche Schriften zu verfassen, hauptsächlich Auslegungen der Heiligen Schriften und Katechesen, die viel dazu beitrugen, die Lehren der griechischen Väter in der lateinischen Welt bekanntzumachen. Der hl. Ambrosius bereicherte die Kirche durch wunderbare liturgische Hymnen, die von zwei Chören im Wechselgesang gesungen wurden. Mit ihnen begann die reiche Hymnentradition der lateinischen Liturgie. Der hl. Ambrosius entschlief im Frieden Christi am 4. April 397. Seine hl. Reliquien befinden sich bis heute in der Mailänder Basilika Sant' Ambrogio.

 

 

Unser Vater unter den Heiligen Spyridon von Trymitunt, der Wundertäter

 

12. Dezember

 

Der Orthodoxie gemäß ist es die Teilhabe an den ungeschaffenen göttlichen Energien, an Gottes ewiger Herrlichkeit und Gnade, seiner ewigen Liebe, seiner Kraft und Macht, durch die die Heiligen Wunder wirken. Ein Wunder ist der Einklang des souveränen Wirkens Gottes mit dem gläubig-vergöttlichten Wirken der Heiligen – keine Zauberei, keine Magie.


Was nun den zypriotischen Schäfer und Bischof Spyridon den Wundertäter (um 270-348) angeht, bezeichnet ihn die Überlieferung als „ohne hellenische Erziehung“. Der Heilige war gut bewandert in der Heiligen Schrift, hatte aber keine antike intellektuelle Ausbildung. Er war eben Schäfer, und blieb es auch als Bischof sein Leben lang. Das ist wesentlich für das rechte Verständnis seiner geistlichen Statur: Seine Teilhabe an den göttlichen Energien ist ganz unmittelbar. Er kennt Gott, er liebt ihn, er ist schlicht sein Freund und wirkt so gemeinsam mit ihm die Überfülle der Wunder – ohne theologische Erläuterungen wie oben etwa. Aufgrund des Gesagten stellt ihn die Ikonographie natürlich in der gottesdienstlichen Gewandung eines Bischofs dar, aber immer mit dem Korbhut eines Schäfers. Er ist sogar sein Kennzeichen.

 

Der heilige Spyridon war sich allerdings durchaus der Bedeutung des Wirkens der theologisch-intellektuell gebildeten Väter bewußt. Das zeigt seine nachträgliche Unterschrift unter die Beschlüsse des Konzils von Serdika (343), dem heutigen Sofia, auf dem der heilige Athanasios der Große (296-373) rehabilitiert wurde, und die dieser ausdrücklich erwähnt hat.

 

 

Die Überlieferung rechnet den heiligen Spyridon bereits zu den 318 Vätern des Ersten Ökumenischen Konzils von Nikäa (325). Er habe dort den rechten Glauben, die Wesenseinheit des Sohnes Gottes mit Gott dem Vater, ohne jede Rhetorik verteidigt. – Wie schrieb schon der heilige Apostel Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther: „Und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern im Erweis des Geistes und seiner Kraft, damit Euer Glaube sich nicht auf Menschenweisheit gründe, sondern auf Gottes Kraft“ (1 Kor 2: 4-5).

 

 

Jahrhunderte später führt einer der größten russischen Heiligen, Seraphim von Sarov (1759-1833), den heiligen Spyridon sodann als Vorbild dafür an, wie man allen Schmähungen und Widrigkeiten zum Trotz den Frieden der Seele bewahrt. Diese Seelenverfassung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn sie ist lebenspendend. Und so sagt der heilige Seraphim auch: „Die heiligen Väter, die in einem friedvollen Zustand waren und überschattet von der göttlichen Gnade, lebten lange.“


Wir wollen diesen Gedanken des heiligen Seraphim ausführen – und zwar ganz in seinem Sinne und dem der orthodoxen Kirche insgesamt. Der „friedvolle Zustand“ kann auch als Verweilen in der Ruhe, in der Stille bezeichnet werden, griechisch „Hesychia“. Und die Hesychia ist orthodoxer Erfahrung gemäß die Basis für die Begnadung eines Getauften mit der Schau des ungeschaffenen, des göttlichen Lichts. Es ist dies das Licht, das Leben ist (vgl. Jo 8,12), und das Leben, das Licht ist (vgl. Jo 1,4) – nicht irgendein atmosphärisches Phänomen. Seine Schau ist somit Vereinigung mit dem lebendigen Gott gemäß seinen Energien, Vergöttlichung – kein bedenklicher psychischer Zustand.

 

 

Kehren wir zum heiligen, zum vergöttlichten Spyridon zurück. Eine langjährige Freundin träumte, daß sie am alten Hafen von Korfu stehe und neben ihr der Heilige, ihr Mann und ich. Wir unterhielten uns und schauten auf das Meer hinaus. Da sagte der heilige Spyridon: „Ich bin einer der ältesten Väter der Kirche.“ Es ist also wahrlich der Fels der authentischen, der kirchenväterlichen Erkenntnis Gottes, dem die immer frischen, immer belebenden, die immer heilsamen Wasser der Wunder des heiligen Spyridon entspringen.


Rufen wir vertrauensvoll seinen Namen an, verehren wir seine Ikonen, und wenn wir auf Korfu sind, das kostbare „Heiltum“, wie man in alter Zeit Reliquien nannte. Denn dort ruht in der ihm geweihten Kirche in silbernem Sarg der unverweste Leib des demütigen Schäfers und Bischofs von Trimythount auf Zypern – seit nunmehr ungefähr 500 Jahren der Wundertäter von Korfu: SPYRIDON.

 

 

Die Kirche singt: „Als Vorkämpfer des Ersten Konzils hast Du Dich erwiesen und als Wundertäter, gotttragender Spyridon, unser Vater. Denn die Tote (seine Tochter Irini) hast Du angerufen im Grab, und eine Schlange hast Du verwandelt in Gold. Und beim Singen Deiner heiligen Gebete hattest Du als Mitdienende Engel, Hochgeweihter. Herrlichkeit dem, der Dich verherrlicht hat. Herrlichkeit dem, der Dich bekränzt hat. Herrlichkeit dem, der durch Dich allen Heilungen wirkt.“ (Troparion des Heiligen im 1. Ton)


Der Heilige lebt und hilft den Menschen auf ihrem manchmal schweren Lebensweg.

 

Dipl.-Theol. Michael Schulte

 

 

Unser Vater unter den Heiligen Spyridon,

des Bischofs von Trimythunt, des Wundertäters

 

12. Dezember

 

Unser  heiliger  Vater  Spyridon lebte anfangs des 4. Jahrhundert auf der Insel Zypern und übte friedlich den einfachen Beruf des Hirten aus. Er hatte zwar keine große Bildung, noch auch feine Manieren, doch keiner kam ihm gleich an Nächstenliebe, an  Sanftmut, Großzügigkeit gegen die Armen, an Gastfreundschaft und der Übung aller Tugenden. Wie der Patriarch Abraham nahm er beflissen jeden Menschen auf, der an seine Türe klopfte, und behandelte jeden, als wäre er Christus selbst. Es gab keinen Armen, der nicht Hilfe gefunden hätte bei ihm. Sein Geld legte er in ein Kästchen, das er allen verfügbar stets geöffnet ließ. Es kümmerte ihn nicht, ob es voll war oder leer, ob jene, die daraus schöpften, würdig waren oder nicht. Er lebte sittsam und gottes­fürchtig im Ehestand und erhielt von Gott eine Tochter, Irene. Als seine Frau nach einigen Jahren starb und Spyridon damit jeder irdischen Bindung ent­hoben war, richtete er sein Interesse nurmehr darauf, im gottgefälligen Leben voran zuschreiten. Er wurde immer reicher an den ewigen Gaben der Gnade und erlangte, ohne es zu wollen, einen großen Ruf auf der Insel.

 

Als der Bischof der kleinen Stadt Trimythunt starb, bestimmten ihn die Gläubigen einhellig zu dessen Nachfolger. Zum Hirten der geistigen Herde Christi geworden, lebte der demütige Spyridon genauso weiter wie bisher. Trotz seiner Würde trug er weiterhin seinen armseligen Hirtenrock und seine Kappe, ging stets zu Fuß, half bei den Feldarbeiten und fuhr fort, seine Herde zu weiden. Wie Christus der Gute Hirte war er stets bereit, sein Leben hin zu geben für seine geistigen Schafe. Durch seine Güte, seine Demut und Einfachheiterlangte er bei Gott so große Gunst, dass Er ihm gewährte, Wunder zu wirken.

 

 

 

 

So ließ der Heilige Regen fallen, als die Insel Zypern von einer schlimmen Dürre heimgesucht wurde, und als gewisse Reiche den Getreidemangel ausnutzten, um ihre Vorräte zu Wucherpreisen zu verkaufen, brachte er durch sein Gebet deren Speicher zum Einsturz und verteilte die Vorräte an die Bedürftigen. Wie Moses in der Wüste ( vgl.: Numeri 21: 8) verwandelte er eine Schlange in Gold, um einem Armen zu helfen. Nachdem das Gold seinen Zweck erfüllt hatte, verwandelte er dasselbe zurück in die Schlange, damit es nicht Anlass zur Habsucht werden konnte. Als er eines Tages unterwegs war, um einen zum Tod Verurteilten zu retten, brachte er einen Hochwasser führenden Fluss zum Stillstand, der ihm den Weg versperrte, und setzte trockenen Fußes an das andere Ufer über. Selbst der Tod konnte ihm nicht widerstehen. Auf die Bitten einer armen heidnischen Frau erweckte er ihr Kind, das sie ihm tot zu Füßen gelegt hatte. Und als seine Tochter Irene starb, ohne Zeit gefunden zu haben, einer Person, die ihr ihr Vermögen anvertraut hatte, den Ort mitzuteilen, an dem sie es versteckt hatte, beugte sich der Heilige über ihr Grab und befragte sie, worauf die Tote sogleich die verlangte Auskunft gab. Obwohl Gott ihm so große Wunder gewährte hatte, dachte der heilige Spyridon nicht daran, für sich selbst die Erweckung seiner geliebten Tochter zu erbitten.

 

Unwissend hinsichtlich der weltlichen Weisheit, besaß der heilige Bischof von Trimythunt eine tiefe Kenntnis der Heiligen Schriften, womit er einmal einen dünkelhaften Hierarchen korrigierte, dem die Worte des heiligen Evangeliums zu gewöhnlich klangen, weshalb er sie abänderte, um seine Redekunst hervorzuheben.

Als der apostelgleiche, heilige Kaiser Konstantin im Jahr 325 das 1. Ökumenische Konzil nach Nikäa einberief, um die Irrlehre des gottlosen Arius zu verurteilen, begab sich auch der heilige Spyridon in seinem einfachen Hirtengewand nach Nizäa Während der Debatte wurden die Orthodoxen herausgefordert von einem hochmütigen Vertreter der arianischen Partei, der mit spitzfindigen Argumenten die Wesenseinheit der Allheiligen Dreieinheit in Frage stellte. Da trat zu aller Überraschung der schlichte Bischof aus Zypern vor und brachte den Sophisten zum Verstummen, indem er durch ein göttliches Wunder aus einem Ziegelstein Feuer, Wasser und Erde hervorkommen ließ und so die Einheit der Allheiligen Dreieinheit und die Dreiheit dieser Einheit anschaulich werden ließ. Der Arianer anerkannte seinen Irrtum, bekehrte sich zum orthodoxen Glauben und rief auch die anderen Jünger des Arius auf, die trügerischen Wege menschlicher Weisheit zu verlassen, um in der Kirche die Quelle des Lebendigen Wasser und der Macht des Heiligen Geistes zu entdecken.

 

 

Der heilige Bischof  Spyridon zelebrierte die Göttliche Liturgie immer in dem lebendigen Bewusstsein sich dabei immer vor dem himmlischen Thron Gottes, umgeben von der Schaar der heiligen Engel und dem Chor der  Heiligen zu befinden. Als er eines Tages in einem Landkirchlein die Heilige Liturgie zelebrierte und sich zum abwesenden Volk mit den Worten umwandte: „Friede allen“, vernahm sein Schüler, der heilige Triphyllios die Stimme der Engelschar, die antwortete: „Und mit deinem Geiste“. Der Chor der heiligen Engel begleitete die Feier der Göttlichen Liturgie bis zum Ende mit ihren himmlischen Gesängen.

 

Nach einem langen Leben übergab der heilige Spyridon am 12.12.348 im Alter von 78 Jahren seine Seele in Frieden in Gottes Hand. Seine kostbare Reliquie ist bis heute unversehrt. Im 7.Jahrhundert wurde sie nach Konstantinopel übertragen und im Jahre 1456 nach Kerkyra  auf Korfu gebracht, wo sie unzählige Wunder wirkt, weshalb der hl. Spyridon als großer Helfer und Schutzpatron der Insel verehrt wird.

 

Die Reliquien des Heiligen befinden in der Kirche Agios Spyridonas in der Altstadt der Inselhauptstadt in einem kleinen Raum, südlich der Ikonostase. Der Sarg wird zeitweise geöffnet und ermöglicht dann die Verehrung der Füße des Heiligen, sowie, durch ein Sichtfenster, den Blick auf dessen Kopf. Viermal im Jahr wird der Schrein Spyridons in einer großen Prozession durch die Straßen Korfus getragen:

  • am Palmsonntag, um daran zu erinnern, dass der Heilige die Korfioten vor der Pest im Jahr 1630 bewahrte
  • seit 1550 am Karsamstag, als der Heilige die Korfioten vor einer Hungersnot bewahrte
  • am 11. August, um daran zu erinnern, dass der Heilige die monatelange Belagerung der Türken im Jahr 1716 abwendete
  • am 1. Sonntag im November, um daran zu erinnern, dass der Heilige die Korfioten auch vor der Pest im Jahr 1673 bewahrte

Die Reliquien des Heiligen werden in einem verschlossenen Schrein aufbewahrt, der zur Verehrung von den hiesigen Priestern mit zwei Schlüsseln geöffnet wird. Man muss beide Schlüssel gleichzeitig drehen, damit der Schrein aufgeht. Doch manchmal funktioniert das nicht, die Schlüssel lassen sich nicht umdrehen. In dieser Zeit geht der heilige Spyridon durch die Stadt und über die Insel, um zu beten und den Menschen helfen. Das wird auch von der folgenden Tatsache belegt: Alle halbe Jahre ziehen die Priester die liturgischen Gewänder auf den Reliquien des Heiligen um, weil diese, genauso, wie seine Schuhe, abnutzt und schmutzig geworden sind. Die alte Kleidung des Bischofs wird dann in kleine Teile zerschnitten und an die Gläubigen verteilt.

 

 

Troparion im 1. Ton: Als Streiter des Ersten Konzils und als Wundertäter hast du dich, gotttragender Spyridon, erwiesen;  daher sprachst du mit einer Toten im Grabe,  und eine Schlange hast du in Gold  verwandelt.  Als du deine heiligen Gebete sangest,  nahmen Engel am Gottesdienst teil, Hochgeweihter.  Ehre Dem, Der dich geehrt!  Ehre Dem, Der dich gekrönt!  Ehre Dem, Der durch dich Allen Heilung bewirkt!

 

 

 

Unserer ehrwürdigen Mutter Odilia,

Gründerin und Äbtissin des Klosters auf dem Odilienberg im Elsass

 

13.  Dezember

 

Mitten im Herzen Europas liegt der Odilienberg bei Straßburg, ein ganz besonderer Ort des immerwährenden Gebetes. Denn die katholischen Schwestern von Sainte Odile haben sich dem ewige Lob Gottes verpflichtet. Als sich 1924 der damalige katholische Bischof von Straßburg in seinem Bistum eine Stätte des ewigen Gebetes wünschte, lag es nahe, das Kloster auf dem Odilienberg dafür auszuwählen. Und so kommen seit 80 Jahren Woche um Woche Abordnungen aus den katholischen Pfarreien und Dekanaten im Kloster, um dort im Gebet und mit Lobgesang zu verharren. Heute kommen gläubige Menschen aus dem gesamten Elsass auf den Berg; inzwischen nicht nur katholische, sondern auch viele orthodoxe Christen, die inzwischen im Elsass eine neue Heimat gefunden haben, um hier miteinander zu beten. Die Beter kommen, um bei den Reliquien der heiligen Odilia für das Heil der ganzen Welt zu beten und dies auch stellvertretend für all jene zu tun, die selbst nicht mehr glauben und beten wollen. Damit ihnen auf die Fürsprache dieser Heiligen der zu ihren Lebzeiten noch ungeteilten Kirche die Augen geöffnet werden und sie wieder (geistlich) sehend werden.

 

Die heilige Odilia wurde um das Jahr 660, war die Tochter des Herzogs Attich oder Adalrich, der im Elsass große Besitzungen hatte, geboren. Damals war das Heidentum und dessen brutale Vorstellungen noch vorherrschend. So wollte ihr Vater seine blind geborene Tochter Odilia töten lassen. Aber ihre Mutter Berswinde konnte sie retten und durch eine Amme in das Kloster Baume-les-Dames am Fluss Doubs bringen lassen. Als Odilia 12 Jahre alt war, kam der Wanderbischof Erhard von Regensburg durch einen Engel angewiesen in das Kloster. Er spendete Ottilia das Mysterion der Heiligen Taufe. Als das geweihte Wasser ihre Augen berührte, wurde sie sogleich von ihrer Blindheit befreit und weihte ihr Leben fortan Gott.

 

Ihr jüngerer Bruder ließ sie später wieder nach Hause holen. Daraufhin schlug der jähzornige Vater schlug seinen Sohn so sehr, dass er daran starb. Die heilige Odilia erweckte ihren Bruder aber wieder zum Leben und musste nun abermals vor ihrem Vater fliehen. Der Vater verfolgte seine Tochter. Als er sie fast erreichte, tat sich nahe der heutigen Kapelle St. Ottilien bei Freiburg im Breisgau ein Felsspalt auf, in dem sie sich verstecken konnte. Dabei herabstürzende Steine verwundeten dabei den Vater schwer. Nach Jahren besuchte Odilia den inzwischen schwerkranken Vater, der sich mit ihr versöhnen wollte.

 

Ihr Vater versöhnte sich mit seiner Tochter und hinterließ ihr bei seinem Tod sein reiches Eigengut, genannt die Hohenburg, auf einem Berg in den Vogesen. Dort errichtete sie am Ende des 7. Jahrhunderts ein Frauenkloster und wurde die erste Äbtissin der Schwestern. Der Berg, auf dem das Kloster auch heute noch steht, wurde zu ihrem Andenken Mont Saint Odile, oder auf Deutsch Odilienberg genannt. Dort pflegte sie auch ihre Eltern bis zu deren Tod. Die Heilige entschlief am 13. Dezember 720 im Herrn und wurde auf dem Odilienberg begraben.

 

Die Reliquien der heiligen Odilia ruhen noch heute in einem steinernen Sarkophag in der Grabkapelle neben der Kirche. Teile der Reliquien liegen auch in Taing, einem Ortsteil von Pastetten bei Erding in Bayern. Der Odilienberg ist bis heute der heilige Berg des Elsass geblieben und einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte in Frankreich. Heute besuchen jedes Jahr etwa zwei Millionen Pilger den Odilienberg. Bei der Klosterkirche ist eine wundertätige Quelle, die den Menschen bei Augenleiden hilft.

 

Troparion im 2. Ton: Blind warst du bei deiner Geburt und dem Tode geweiht durch deinen Vater, der kein behindertes Kind wollte, doch die Sehkraft erlangtest du wieder durch die heilige Taufe. Du kehrtest zurück zu deiner Familie und bekehrtest sie, und später wurdest du Äbtissin des Klosters zu Hohenburg. Heilige Odilia, bitte den Herrn, unsere Seelen zu erretten!

 

Zusammengestellt von Diakon Thomas Zmija

 

 

 

Unser Vater unter den Heilihgen Mardarije

erster Serbischer Orthodoxer Bishof of Amerika and Canada

 

12. Dezember

 

Der spätere Heilige Mardarije wurde am 2. November 1889 im Dorf Kornet in Montenegro geboren und auf den Namen Ivan getauft Seine Ausbildung erhielt er in Rijeka Crnojevic, Cetinje und Belgrad. Er wurde dann Novize im Kloster Studenica, wo er 1906 zum Mönch geweiht wurde mit dem Namen Madarije und die Weihe zum Mönchsdiakon empfing. Zur weiteren theologischen Ausbildung wurde er nach Russland entsandt. 1908 empfing er die Priesterweihe. Am 1. Dezember 1923 wurde er, nun bereits Archimandrit, in die USA entsandt um dort die Seelsorge der Serbischen Orthodoxen Kirche aufzubauen und wurde Administrator der Diözese von Amerika und Kanada. In Libertyville gründete er das Kloster zum hl. Sava. Am 7. Dezember 1925 wurde er vom Synod der Serbischen Kirche zum ersten Bischof dieser Diözese gewählt und empfing am Palmsonntag, dem 25. April 1926 die Bischofsweihe. Er wirkte in Treue für seine Kirche und sein Volk, errichtete Kirchen und förderte die christliche Nächstenliebe. Am 12. Dezember 1935 entschlief er zum Herrn und wurde in seiner Gründung in Libertyville beigesetzt. Im Jahr 2015 wurde durch den Heiligen Synod der Serbischen Orthodoxen Kirche seine Heiligsprechung beschlossen. Am 5. Mai 2017 wurden seine Reliquien unverwest aufgefunden. Am 16. Juli 2017 wurde dann in einer feierlichen pan-orthodoxen Liturgie die Heiligsprechung durch Seine Heiligkeit Patriarch Irinej von Serbien in Libertyville vollzogen.

Troparion im 4. Ton: Du hast von Jugend an Christus unbegrenzt geliebt, dein ganzes Leben lang nur Ihm gedient, Gott allein dem Schöpfer hast du gehorcht, das Wort der Liebe Gottes hast du allen gepredigt, die Schönheit des Hauses des Herrn hast du lieb gewonnen, Mardarije du neuerschienener Erleuchter, Erbauer der Kirche Christi, deshalb begnadet dich der menschenliebende Herr mit der ewigen Ehre Seines Reiches, auf Erden und im Himmel.
Kondakion im 8. Ton: Unermüdlicher Prediger Christi des Herrn, Führer auf dem Pfad des heiligen Sava für dein Volk in der Diaspora, fleißiger Arbeiter und Lehrer der Reue, heiliger Mardarije von Libertyville und Amerika, zusammen mit allen Erleuchtern der amerikanischen Lande bitte den einzig Menschenliebenden, allen orthodoxen Christen Friede und Einigkeit zu gewähren.

 

 

Unser Vater unter den Heiligen Dionysios von Zakynthos, des Bischofs von Ägina und Wundertäters

 

17. Dezember

 

Der heilige Dionysius stammte von der Insel Zakynthos,wo er 1547 als Sohn frommer Eltern zur Welt kam und wurde in jungen Jahren Mönch auf den benachbarten Strophaden-Inseln. Später war er Bischof von Ägina. 1579 verzichtete auf sein Bischofsamt und kehrte in seine Heimat zurück, wo er im Kloster der Gottesmutter Anaphonitria von Zakinthos lebte und im Jahr 1622 zum Herrn entschlief. Dionysius wurde seinem Wunsch gemäß im Kloster der Strophaden bestattet, welches später von türkischen Piraten zerstört wurde. Im Jahr 1703 wurde er heilig gesprochen und 1717 kamen seine Reliquien in die Kathedrale von Zakynthos, seither wird als Schutzpatron der Insel verehrt.

 

Tropar im 2. Ton: Groß sind die Heldentaten des Glaubens! Inmitten des Feuerofens gleichsam wie auf ruhigen Wassern sangen die heiligen drei Jünglinge Loblieder. Und der Prophet Daniel erwies sich als Hirte der Löwen, als ob es Schafe wären. Auf ihre Fürbitten, Christus, unser Gott, errette unsere Seelen.

 

 

Der heilige Gromärtyrer Sebastian von Rom

 

18. Dezember

 

Thomas Zmija

 

Nach dem Zeugnis des heiligen Ambrosius wurde der heilige Großmärtyrer Sebastian in Mailand geboren. Nach einer anderen Überlieferung kam er aus Narbonne, dem antiken Narbo Marcius am Fluß Atax, der Hauptstadt der gleichnamigen römischen Provinz, so überliefert es uns eine mittelalterliche Inschrift aus dem Umfeld des Sebastiangrabes in der Kirche San Sebastiano fuori le mura in Rom. Seine Familie stammte aus Mailand, wo der junge Sebastian dann auch erzogen wurde. Der heilige Sebastian war von Jugend auf Christ und diente als junger Mann im römischen Heer. Im Jahre 284 wurde er zu der Zeit, als der heilige Märtyrer Gaius Bischof von Rom war, Hauptmann der Prätorianergarde am Hof des heidnischen Kaisers Diokletian. Er verheimlichte am Hof seinen christlichen Glauben, aber seine Stellung erlaubte es ihm, seinen christlichen Glaubensgenossen in den Gefängnissen Roms beizustehen, ihnen Mut zuzusprechen und zugleich auch immer wieder weitere Römer zu bekehren. Dem heiligen Sebastian war von Gott die Gabe der Wunder geschenkt worden. Durch sein christliches Beispiel bekehrte er auch viele Angehörige des römischen Adels zum christlichen Glauben und sorgte ebenfalls für die würdige Bestattung der heiligen Märtyrer.

 

 

Als der heidnische Kaiser schließlich doch vom christlichen Glauben des heiligen Sebastians erfuhr, ließ er ihn an einen Baum binden und von seinen numidischen Bogenschützen mit Pfeilen beschießen. Danach wurde der heilige Sebastian für tot gehalten und am Hinrichtungsort liegen gelassen. Aber er war von den Pfeilen nicht getötet worden. Die Witwe des heiligen Märtyrers Castulus, die heilige Irene nahm sich der Verwundeten an und pflegte seine Verletzungen. Als er sich wieder erholt hatte, trat der heilige Sebastian öffentlich vor den erstaunten Kaiser. In freier Rede tadelte ihn der Heilige für die grausame Sinnlosigkeit seiner Verfolgungen und wies ihn auf Gottes errettende Hand hin, die sein Leben bewahrt hatte. Von Zorn über den Glaubenseifer und Bekennermut des heiligen Sebastian erfüllt, ließ ihn daraufhin Diokletian im Hippodrom des Palastes Domus Augustana auf dem Palatin zu Tode peitschen und die Leiche in die cloaca maxima, den größter Abwasserkanal Roms, werfen. Der heilige Sebastian erschien daraufhin der jungen Christin Lucina im Traum und wies ihr den Ort, wo seine heiligen Reliquien zu finden waren. Auch Lucina entstammte einer vornehmen römischen Familie. Sie ließ den kostbaren Leib des heiligen Märyrers bergen und bestattete ihn in der Grabanlage ihrer Familie an der Via Appia. In der Folgezeit entstanden hier dann die Katakomben des Heiligen Sebastian. Das Martyrium des heiligen Großmärtyrers Sebastian ereignete sich um das Jahr 288.

 

 

Die Säule, an welcher der heilige Märtyrer auf der kaiserlichen Rennbann sein Leben für Christus hingab, befindet sich heute bei der römischen Kirche San Petro ad vincula (Sankt Peter zu den Ketten). Das heilige Martyrium des Sebastian in Rom wurde erstmals im Jahre 354 bezeugt. Am Ort seines Grabes im Coemeterium ad Catacumbas an der Via Appia, wo während der dikletianischen Verfolgungen auch eine Zeit lang die heiligen Reliquien der Apostelfürsten Petrus und Paulus aufbewahrt wurden, wurde bereits im 04. Jahrhundert, als mit der Herrschaft des heiligen Apostelgleichen Kaisers Konstantin die Kirche Ruhe gefunden hatte, eine Apostelkirche errichtet. Sie gehört zu den sieben frühchristlichen Pilgerkirchen Roms. Anfang des 05. Jahrhunderts wurde das Grab zur heutigen Confessio, einer der Verehrung zugänglichen Reliquienkammer unter dem Altar umgebaut, damit die vielen Pilger besseren Zugang zu den heiligen Reliquien bekamen. Im 09. Jahrhundert wurde die ursprüngliche Apostelkirche dann in „San Sebastiano fuori le mura“ (Sankt Sebastian vor den Mauern) oder auch „San Sebastiano ad Catacumbas“ (Sankt Sebastian bei den Katakomben) umbenannt.

 

 

Die ursprünglichen Märtyrerakten dieses in der ganzen Welt hoch verehrten römischen Martyrers sind verloren gegangen. Die heute vorhandene Vita des heiligen Märtyrers Sebastians stammt erst aus dem 04. Jahrhundert. Sie wird dem heiligen Ambrosius von Mailand zugeschrieben.

 

Seine Verehrung ist seit der Mitte des 05. Jahrhunderts urkundlich gut bezeugt. So ist seine Ikone auf Mosaiken in Ravenna aus dem 06. Jahrhundert zu finden. Eine schwere Pestepidemie, die die langobardische Residenzstadt Pavia im Jahr 680 heimsuchte, erlosch durch die wunderwirkende Fürsprache des heiligen Großmärtyrers Sebastian, nachdem man seine heiligen Reliquien hierher gebracht und durch die Straßen getragen hatte.

 

Der heilige Großmärtyrer Sebastian wird deshalb als starker Helfer und Fürsprecher bei Gott gegen die Pestkrankheit und pestartige Erkrankungen verehrt. Die Pestepedemien in Rom in Jahre 680, In Mailand im Jahre 1575 und in Lissabon im Jahre 1599 fanden auf seine Fürbitte bei Gott hin ein plötzliches Ende. Heute, wo weltweit – vor allem in Afrika und Osteuropa - viele Menschen an Aids erkranken, wird er auch als Fürbitter bei dieser bisher unheilbaren Krankheit angerufen.

 

Im Jahre 826 wurden einige seiner Reliquien nach Saint Médard in Soissons - dem traditionellen Sitz der französischen Könige - gebracht. Der römische Bischof Leo IV. ließ später einige seiner Reliquien in die Kirche der SS. Quattro Coronati bringen. Ein weiteres Reliquiar ist heute in der vatikanischen Bibliothek zu finden. Weitere Reliquien finden sich auch in Hagenau im Elsass, in Ebersberg in Bayern sowie an anderen Orten Italiens und Europas. In Ebersberg wird ein Teil seines kostbaren Hauptes aufbewahrt. Der Ort ist durch viele, auf seine Fürbitte hin geschehene, Wunder verherrlicht. Eine Hand des Heiligen kam später nach Brüssel. Im Jahre 1464 erhielt Bebenhausen in Württemberg von Papst Pius II. einen als Sebastians- Pfeil verehrt Pfeil, der heute in der Sankt Martinskirche in Hirlingen bei Tübingen aufbewahrt wird. (Im Mittelalter trug man den Sebastianspfeil als Schutzreliquie gegen die Pest - die anfliegende Krankheit - bei Bittprozessionen mit).

 

Bei den Katholiken wird sein Fest am 20. Januar, bei uns Orthodoxen jedoch am 18. Dezember gefeiert.

 

 

Unser Vater unter den Heiligen Modestus der Wundertäter, Erzbischof von Jerusalem

 

18. Dezember

 

Der heilige Modestus wurde in Sebasteia in Kappadokien geboren. Er verlor seine Eltern bereits im Alter von fünf Monaten. Christlich erzogen, fühlte er sich zum monastischen Leben hingezogen und begann so ein Leben als Einsiedler am Berge Sinai. Später wurde er Igumen (Abt) des Klosters der heiligen Theodosios östlich von Bethlehem.

 

Im Jahre 614 eroberten die Truppen des Perserkönigs Chosroes II. Syrien und Palästina und damit auch die heilige Stadt Jerusalem. Zehntausende von Christen wurden getötet, viele andere, darunter auch der Patriarch von Jerusalem, Zacharias, nach Persien verschleppt, und die meisten Kirchen zerstört. Der heilige Modestus, als Stellvertreter des Patriarchen Zacharias handelnd, ergriff die Initiative.

 

Der hl. Modestus begrub die hl. Mönche, die im Kloster des Heiligen Sabbas der Geheiligte getötet worden waren. Auch baute er mit finanzieller Hilfe des hl. Johannes dem Barmherzigen, des Patriarchen von Alexandria, das Heilige Grab und die Anastasis-Kirche sowie die Kirchen und Klöster der Stadt wieder auf. Der Heilige reorganisierte ebenfalls den Jerusalemer Gottesdienst unter der veränderten liturgisch-örtlichen Gegebenheiten und sorgte für eine Wiederbesiedlung verlassener Wüstenklöster.

 

Als im Jahre 628 der rhomäische Kaiser Heraclios die Perser besiegte, konnten die Verschleppten zusammen mit ihrem Patriarchen zurückkehren. Als dann Patriarch Zacharias im Jahre 632 verstarb starb, wurde der hl. Modestus sein sein Nachfolger. Seine heiligen Reliquien wurden nach seinem Tode im Jahre 634 in der Eleona-Kirche im Ölberg beigesetzt.

 

Tropar im 3. Ton: Du beglücktest Zion mit deinen göttlichen Werken. Bereichert durch apostolische Erleuchtung dientest du rechtschaffen deinem Erlöser. Heiliger Vater Modestus, tritt ein bei Christus, unserem Gott, dass Er uns Sein großes Erbarmen gewähre.

Diakon Thomas Zmija

 

 

Die heilige Großmärtyrerin Anastasia, die Fessellöserin

 

22. Dezember

 

Diese glorreiche Heldin des christlichen Glaubens wurde in Rom geboren in eine reiche Senatorenfamilie. Ihr Vater war Heide, ihre Mutter Christin. Von früher Jugend an liebte sie den Herrn Jesus und wurde in der Lehre Christi durch einen frommen Lehrer namens Chrysogonus unterwiesen. Ihr Vater zwang sie, mit Publius, einem reichen heidnischen Landbesitzer, die Ehe einzugehen. Sie wollte auf keinen Fall körperliche Beziehungen mit ihm eingehen und entschuldigte sich durch weibliche Krankheit. Sie wurde von ihrem Mann dafür gewaltsam bestraft durch Einschließen und Hunger. Er unterwarf sie noch größeren Qualen, als er erfuhr, daß sie insgeheim die christlichen Märtyrer im Gefängnis besuchte, ihnen Verpflegung brachte, ihnen diente, ihre Wunden wusch und ihre Fesseln löste. Durch Gottes Vorsehung wurde sie von ihrem boshaften Gatten befreit. Publius wurde vom Kaiser nach Persien gesandt und ertrank bei der Schiffsreise. Die hl. Anastasia war nun frei, den gemarter-ten christlichen Märtyrern zu dienen und die Armen zu trösten, indem sie ihnen Almosen aus ihrem großen Erbe gab. Eines Tages war Kaiser Diokletian in der Stadt Aquila und befahl, Chrysogonus, den Bekenner Christi, zu ihm zu bringen. Die hl. Anastasia begleitete ihn auf dem Weg. Der hl. Chrysogonus wurde auf Befehl des Kaisers enthauptet; daraufhin erlitten die drei Schwestern Agape, Chionia und Irene ebenfalls das Martyrium (16. April): Die ersten beiden wurden ins Feuer geworfen und die dritte mit Pfeilen durchbohrt. Die hl. Anastasia nahm ihre Leiber, hüllte sie in weißes Leinen, salbte sie mit duftenden Gewürzen und begrub sie ehrenvoll. Danach begab sich Anastasia nach Makedonien, wo sie anderen Leidenden half. Sie wurde als Christin weithin bekannt und deswegen verhaftet, vor verschiedene Richter gebracht, verhört und gefoltert. Sie wünschte für ihren geliebten Christus zu sterben, nach Dem sie sich in ihrem Herzen sehnte. Ein gewisser heidnischer Oberpriester namens Ulpianus versuchte, vor Lust entbrannt, Anastasias Körper zu berühren, doch er wurde plötzlich geblendet und gab seinen Geist auf. Zum Hungertod verurteilt, verbrachte Anastasia dreißig Tage im Gefängnis ohne Nahrung. Ihre Speise waren Tränen und Gebet. Dann wurde sie mit mehreren anderen Christen in ein Boot gebracht, das versenkt werden sollte, doch Gott rettete sie auch vor diesem Tod. Schließlich wurde sie mit Füßen und Händen an vier Räder über einem Feuer gebunden und übergab Gott ihre Seele. Sie erlitt das Martyrium und nahm ihre Wohnstatt im Reich Christi im Jahr 304 ein.

Tropar im 5. Ton: Als Märtyrerin eifertest du nach den Werken der Märtyrer, denen du zu Diensten warst, und durch deine Mühen überwandest du den Feind. Du bist eine überfließende, reichhaltige Quelle der Gnade für alle, die inbrünstig zu dir kommen, o gottgesinnte Anastasia.

 

 hl. Niokolaj Velimirović, Prolog von Ochid

 

Der Heilige Erzdiakon und Erstmärtyrer Stephanus

Gedenktag des ersten Mätryrers der Christenheit am 26. Dezember

 

Diakon Thomas Zmija

 

Der Heilige Archidiakon und Erstmärtyrer Stephanus lebte zu Zeiten Christi. Er war ein Verwandter des heiligen Apostel Paulus. Er entstammte der Gruppe der „Hellenisten“, also dem Teil des jüdischen Volkes, das nicht in Palästina lebte und aramäisch sprach, sondern im übrigen römischen Reich (der Diaspora) lebte und griechisch sprach. In der Kirche von Jerusalem war er einer der ersten sieben Diakone. Als der Erste oder Vorsteher von sieben Diakonen, welche von den heiligen Aposteln geweiht worden waren, wurde der heilige Stephanus als Archi-Diakon (erster Diakon oder Erzdiakon) bezeichnet.

 

Die Aufgabe der Diakone war es, sich neben ihrem Dienst im Gottesdienst vor allem um die Armen in Jerusalem zu kümmern. Durch die Kraft seines Glaubens bewirkte der heilige Stephanus viele große Wunder, so dass viele in Jerusalem durch sein Beispiel zum christlichen Glauben kamen. Dies verärgerte die Juden, vor allem die Pharisäer und Schriftgelehrten. Sie stritten sich mit dem heiligen Stephanus über die Fragen des Glaubens, die bis heute Christentum und Judentum voneinander trennen, vor allem über die Frage, ob Jesus der Christus, also der von den Propheten angekündigte und vom Volk Israel erwartete Messias sein könne. In diesen Debatten wurden die Anhänger des Judentums jedesmal vom heiligen Stephanus in der Kraft des Heiligen Geistes widerlegt. Darauf hetzten die Pharisäer und Schriftgelehrten gegen den heiligen Stephanus. Mit Verleumdungen und Verdrehungen hetzten sie das Volk und die Ältesten im Synedrion gegen den Unschuldigen auf. So traten falsche Zeugen gegen ihn auf und beschuldigten den heiligen Stephanus der Gotteslästerung und der Herabsetzung des Andenkens und der Lehre des heiligen Propheten Moses.

 

Die Sitzungen des jüdischen Rates, des Synedrions waren gemäß dem mosaischen Gesetz öffentlich. Wegen seines christlichen Glaubens vor dem Synedrion angeklagt stand der heilige Stephanus vorm Volke auf und hielt seine große Predigt. Dabei leuchtete sein Angesicht wie das eines Engels. Das bedeutet, dass er mit der göttlichen Gnade des Heiligen Geistes erfühlt war und dass sein Angesicht wie einst das des heiligen Propheten nach seiner Gottesbegegnung auf dem Horeb vom Wirken Gottes erleuchtet war. Den Christus der Erlöser ist nicht gekommen das Gesetz des Mose aufzuheben, sondern es zu erfüllen und zu vollenden. Der alte Bund mit Israel findet seine Erfüllung, Vollendung und letzte Sinngebung durch die heilige Kirche, den Neuen Bund, zu dem alle Völker und Nationen auf der ganzen Erde berufen sind. War die Berufung des Volkes Israel ein Zeichen der Ankündigung des kommenden Messias, so ist die heilige Kirche, der mystische Leib Christi auf Erden, die Erfüllung und Vollendung dieses alttestamentlichen Heilzeichens. Die Erfüllung und Vollendung des alten Bundes und seiner kultischen Gesetze ist Christus. Er hat das Heil und die Erlösung für alle Menschen gebracht.

 

 

Deshalb öffnete nun der heilige Stephanus seinen Mund und erzählte über alle Wohltaten und Wunder, die Gott, der Herr am Volke Israel in der Vergangenheit gewirkt hatte. Ebenso sprach er über alle Verfehlungen des Gottesvolkes, denn die Erwählung Israels besteht nicht nur in seiner Berufung, sondern umfasst auch die Verantwortung, nach Gottes Willen und Gesetz zu leben. Hier erinnerte sie der heilige Stephanus an die Gebote Gottes wie einer der alten Propheten. Vor allem aber bekannte er Christus als den Messias und Herrn, den dieses Volkes verraten und den Henkern überliefert hatte. Und während sie aufgebracht mit den Zähnen knirschten, öffnete sich vor den Augen des heiligen Stephanus die Himmel und er sah die Herrlichkeit Gottes und Christus, den in die Himmel aufgefahrenen, zur Rechten Gottes sitzen. Diese Vision allen Anwesenden verkündend sprach er: „Siehe, ich sehe den Himmel offen und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen!“ (Apostelgeschichte 7:56). Hier überschritt der heilige Stephanus mit seinem Bekenntnis die Grenze, die das Judentum bis heute vom Christentum unüberbrückbar trennt: Das Bekenntnis, dass Gott ist einer in drei göttlichen Personen und dass Christus ist Einer aus der Allheiligsten Dreiheit, der Eingeborene Sohn Gottes, zu unserem Heil Mensch geworden. Für Juden ist eine solche Gottesrede unannehmbar. Deshalb riss die aufgebrachte jüdische Menge den heiligen Stephanus mit sich fort und brachte ihn aus dem Gebäude des Synedrions außerhalb vor die Tore der Stadt. Dort steinigten sie ihn. Unter seinen Peinigern war auch sein Verwandter Saulus, später Apostel Paulus.

 

Zur selben Zeit standen etwas weiter entfernt davon auf einem Felsen die Allheilige Gottesgebärerin und Immerjungfrau Maria und der heilige Apostel und Evangelist Johannes. Von dort aus wurden sie Zeugen des Märtyrertodes ersten Märtyrers für den Glauben an Christi nach der Auferstehung des Herrn. Während sie des Todes dieses Märtyrers für die Wahrheit Gottes beteten sie zum Herren für den heiligen Stephanus. Dies alles geschah im Jahr nach der Herabkunft des Heiligen Geistes auf die heiligen Jünger und Apostel (Pfingsten). Seinen Leib bestattete der gerechte Gamaliel, ein jüdischer Ratsherr, Gesetzeslehrer und ein heimlicher Christ wie der heilige Nikodemus.

 

Die orthodoxe Kirche gedenkt des heiligen Erstmärtyrers und Erzdiakons Stephanus am 04. Januar (Synaxis der 70 Apostel), am 02. August (Überführung der Reliquien), am 15. September (Auffindung der Reliquien) und 27. Dezember (Gedenktag seines Martyriums).

 

Troparion im 4. Ton: Mit einem königlichen Diadem ward deine Stirne gekrönt; wegen des Kampfes, den du für Christus, Gott, geführt hast, bist du zum Vorkämpfer der Märtyrer geworden. Du bezeugtest deinen Gegnern ihren eitlen Wahn, und schautest deinen Erlöser zur Rechten des Vaters. Zu Ihm flehe unablässig für unsere Seelen.

 

 

Gedächtnis unseres ehrwürdigen und gotttragenden

Vaters Nikodim von Tismana

 

26. Dezember

 

Der heilige Nikodim von Tismana wurde im Jahre 1320 in Serbien als Verwandter des serbischen Prinzen und Heiligen Lazar Hrebeljanović (1329-1389) geboren. Im Jahre 1335 trat der junge Adlige als Mönch in das serbische Kloster Chilandar auf dem heiligen Berg Athos ein. 1338 erhielt er hier seinen Namen Nikodim, 1341 wurde er Hierodiakon und 1343 Hieromönch. Danach lebte er mehrere Jahre in der Wildnis des Heiligen Berges, um das innere Gebet zu pflegen. Hierdurch erhielt er die Gabe der Hellsichtigkeit und wurde zum vielbesuchten Altvater.

 

Nach dem Tode seines Abtes wurde er unerwartet zu dessen Nachfolger berufen. Er öffnete mit weiser Voraussicht das Kloster Chilandar auch für Mönche aus Griechenland, Bulgarien und Rumänien. Damit legte er die Grundlage für ein außergewöhnliches Wachstum des Klosters.

 

1369 zog er aufgrund einer göttliches Vision hin in das bereits von rumänischen Eremiten bewohnte Vodiţa-Tal und gründete dort mit Hilfe des gottesfürchtigen Fürsten Vladislav I. und anderer Adliger das Kloster Vodiţa zu Ehren des heiligen Antonius, des Vaters aller Mönche. Seit dem Jahre 1377 leitete er das durch den wallachischen Fürsten Radu Vodă (1377-1385) zu Beginn seiner Herrschaft gestiftete Kloster Tismana und organisierte es nach athonitischem Vorbild, wodurch er es zu hoher Blüte brachte. Dieses Kloster gilt bis heute als die Wiege des rumänischen Mönchtums. Seine Wände sind noch immer mit Fresken von der Hand des Heiligen geschmückt.

 

Beide Klöster wurden durch die intensiv gelebte hesychastische Tradition zu festen Bollwerken des Glaubens und des Gebetes für das rumänische orthodoxe Volk, welches durch den Proselytismus der lateinisch-römischen Papstkirche

von Ungarn her bedroht wurde.

 

Der heilige Nikodim von Tismana entschlief in der Freude des Herrn am 26. Dezember 1406 und fand im Kloster von Tismana seine letzte Ruhestätte. Er wurde durch den Heiligen Synod der Rumänischen Orthodoxen Kirche im Jahre 1955 als Heiliger anerkannt.

 

 

Unser Vater unter den Heiligen Nikodim von Tismana

 

26. Dezember

 

Der heilige Nikodim von Tismana wurde 1320 in Serbien als Verwandter des serbischen Prinzen und Heiligen Lazar Hrebeljanović (1329-1389) geboren. 1335 trat der junge Adlige als Mönch in das serbische Kloster Chilandar auf dem heiligen Berg Athos ein. Im Jahre 1338 erhielt er hier seinen Mönchsnamen Nikodim, Im Jahre 1341 wurde er Hierodiakon und 1343 Hieromönch. Danach lebte er mehrere Jahre in der Wildnis des Heiligen Berges, um das innere Gebet zu pflegen. Hierdurch erhielt er die Gabe der Hellsichtigkeit und wurde zum vielbesuchten Altvater. Nach dem Tode seines Abtes wurde er unerwartet zu dessen Nachfolger berufen. Er öffnete mit weiser Voraussicht das Kloster Chilandar auch für Mönche aus Griechenland, Bulgarien und Rumänien. Damit legte er die Grundlage für ein außergewöhnliches Wachstum des Klosters.

 

Im Jahre 1369 zog er auf ein göttliches Gesicht hin in das bereits von rumänischen Eremiten bewohnte Vodiţa-Tal und gründete dort mit Hilfe des gottesfürchtigen Fürsten Vladislav I. und anderer Adliger das Kloster Vodiţa zu Ehren des heiligen Antonius, dem Vater aller Mönche. Im Jahre 1377 leitete er das durch den walachischen Fürsten Radu Vodă (1377-1385) zu Beginn seiner Herrschaft gestiftete Kloster Tismana und organisierte es nach athonitischem Vorbild, wodurch er es zu hoher Blüte brachte. Dieses Kloster gilt bis heute als die Wiege des rumänischen Mönchtums. Seine Wände sind noch immer mit Fresken von der Hand des Heiligen geschmückt Beide Klöster wurden durch die intensiv gelebte hesychastische Tradition zu festen Bollwerken des Glaubens und des Gebetes für das rumänische orthodoxe Volk, welches durch den römisch-katholischen Proselytismus von Ungarn her bedroht wurde.

 

Nikodim von Tismana entschlief in der Freude des Herrn am 26. Dezember 1406 und fand im Kloster Tismana seine letzte Ruhestätte. Er wurde durch den Heiligen Synod der Rumänischen Orthodoxen Kirche im Jahre 1955 als Heiliger eingetragen.

 

Tropar im 1. Ton: Dem von der Jungfrau Geborenen, dem obersten Hirten, bist du gefolgt unser Vater Nikodim. Durch Fasten, Gebet und Wachsamkeit, wurdest du zum Bewohner des Himmels, indem du diejenigen Seelen heilst, die dir mit Glaube zurufen. Deshalb rufen auch wir: Ehre Demjenigen welcher dich zum Gefeierten gemacht hat und dir die Macht gab, und durch dich Heilungen gibt.

 

 

Quelle: Das Synaxarion - die Leben der Heiligen der Orthodoxen Kirche. In 2 Bänden. Gestützt auf die 6-bändige Ausgabe des Hl. Klosters Simonos Petra. Erster Band. September bis Februar, Kloster des Hl. Johannes des Vorläufers, Chania (Kreta) 2006

 

 

Heilige Erzdiakon und Erstmärtyrer Stephanus

 

27. Dezember

 

Der heilige Stephanus war ein Verwandter des Heiligen Apostel Paulus. Er gehörte zu der Gruppe der Juden an, die in griechischen Gebieten lebten. Stephan war der erste von sieben Diakonen, welche von den Aposteln geweiht wurden, weshalb er als Erz- oder Archidiakon (Erster Diakon) bezeichnet wird. Ihre Aufgabe war es, sich um die Armen in Jerusalem zu kümmern. Mit der Kraft seines Glaubens bewirkte Stephan viele große Wunder unter den Leuten. Die verärgerten Juden streiteten sich mit ihm wurden aber jedesmal von seiner Klugheit und Kraft des Heiligen Geistes besiegt. Darauf hetzten die blamierten Juden, welche an Verleumdung und Obszönitäten gewöhnt sind, das Volk und die Ältesten gegen den Unschuldigen auf! Sie beschuldigten Stephan der Blasphemie gegen Gott und Moses vorauf sie auch schnell falsche Zeugen fanden. Daraufhin stand Stephan vorm Volke und alle sahen sein engelsgleiches Gesicht. Das bedeutet, dass er mit solch einer göttlichen Gnade erfühlt war und sein Gesicht wie einst auch von Moses schien.

Dann öffnete er seinen Mund und erzählte über alle guten Taten und Wunder des Herren welche Gott in der Vergangenheit für sein Volk Israels erfüllte. Ebenso sprach er über alle Untaten dieses Volkes gegen den Herrn. Vor allem aber griff er sie wegen des Herrn Jesus Christus an und bezeichnete sie als Verräter und Henkern. Und während sie mit den Zähnen knirschten öffnete sich vor Stephans Augen der Himmel und er sah die Herrlichkeit Gottes, welches er auch seinen Richtern verkündete: "Siehe, ich sehe den Himmel offen und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen!"(Apg. 7,56). Da brachten ihn die Böswilligen außerhalb der Stadt und Steinigten ihn. Unter seinen Peinigern war auch sein Verwandter Saulus, später Apostel Paulus. Zur selben Zeit standen etwas weiter entfernt auf einem Stein die Heilige Gottesmutter Maria und der Apostel Johannes und sahen den Märtyrertod ihres ersten Märtyrers zu. Während sie dem Tod dieses Märtyrers für die Wahrheit Gottes anschauten beteten sie gleichzeitig zum Herren für Stephan. Dies alles geschah ein Jahr nach der Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel. Seinen Leichnamen vergrub heimlich Gamalil, ein jüdischer Fürst, Pharisäer und heimlicher Christ, auf seinem Grundstück. So ´würdevoll starb dieser Erstgeborene unter den christlichen Märtyrern und zog ins Himmelreich ein.